Garbage that can be recycled held in hands isolated on white background

In Neukölln hat sich mit dem Zero Waste e.V. der erste bundesweite Verein zur Müllvermeidung gegründet.

Mikroplastik, Biogemüse in Kunststoff, doppelte und dreifache Verpackungen – die Müllberge wachsen täglich und Plastik ist ein sehr großer Teil dieser Massen. An Traumstränden wie jenen auf Bali, den Philippinen oder auf Hawaii türmen sich Abfallprodukte. Sie verschmutzen das Meer und bedeuten für Tiere den Tod. Laut eines aktuellen Berichtes des Umweltbundesamtes entsorgt jeder Deutsche 220 Kilogramm Verpackungsmüll jährlich. Ein Grund für eine Gruppe von Aktivisten, einen Verein zu gründen, der sich ausschließlich dem Thema Müllvermeidung und -reduzierung widmet. Der im Juni 2018 gegründete Zero Waste e.V. ist nun offiziell als gemeinnütziger Verein registriert und hat seinen Sitz in der Neuköllner Rollbergstraße 26.

Nicht tatenlos zusehen

Die Vorstandsmitglieder von Zero Waste.

Zero Waste ist damit laut eigenen Angaben der erste Verein seiner Art, der sich an Interessierte in ganz Deutschland wendet. Vorstandsmitglied Larissa Gleich ist überzeugt: „Wir alle haben jeden Tag die Möglichkeit, unseren Konsum zu reflektieren und Müll bestmöglich zu vermeiden.“ Viele Verpackungen könnten problemlos weggelassen oder nachhaltig ersetzt werden, meint auch Vorstandsmitglied Clara Popp, und weiter: „Aber als Verbraucherin hat man bislang oft keine andere Wahl beim Einkauf in normalen Supermärkten, da kann ich nicht tatenlos zusehen.“ Wer Interesse hat, findet die nächsten Termine auf der Internetseite des Vereins.

Weiter wachsen

Derzeit umfasst der Verein 30 Mitglieder und will natürlich noch weiter wachsen. Außerdem will Zero Waste sich mit bestehenden Regionalvereinen weiter vernetzen. Wer dem Verein beitreten möchte, zahlt jährlich 30 Euro. „Es gibt aber auch einen Soli-Beitrag für Geringverdiener“, sagt Larissa Gleich. Jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen sich Vereinsmitglieder zum offenen Zero Waste Stammtisch. Jeder ist willkommen. Am 26. Januar, 14 bis 19 Uhr, findet außerdem ein offenes Arbeits- und Planungstreffen im Pulsraum, Kottbusser Damm 25-26, statt. Unter dem Motto „Aktiv werden für eine müllfreie Welt“ sollen Ideen ausgearbeitet und Aktionen ausgearbeitet werden. Die „Wir haben es satt“-Demo am 19. Januar (Auftakt um 12 Uhr am Brandenburger Tor) wird von Zero Waste vor Ort unterstützt. Neben Festivals im Sommer, auf denen Zero Waste Vorträge anbieten will, seien laut Vorstand auch noch andere Events und Workshops in Planung, zum Beispiel zu Kosmetik, Upcycling, Zero Waste in Büro und Schule.

Großer Schritt

Derzeit arbeiten die Initiatoren außerdem an einem Zero Waste Label, welches verpackungsfreies Einkaufen in Lokalen und Geschäften vereinfachen soll. „Dazu sind wir derzeit auch in der finalen Abstimmungsrunde für eine Projektförderung“, erzählt Gleich. Wer seine Stimme abgeben will, kann das hier tun.

Datum: 11. Januar 2019, Autor: Sara Klinke, Bilder: Thinkstock/iStock/seb_ra, Zero Waste e.V.