Malerische Ausblicke und anspruchsvolle Wanderwege im Elbsandsteingebirge.
Wandern in der Schweiz – das geht nicht nur bei den Eidgenossen, sondern in Brandenburg. Zugegeben, sie besuchen nicht wirklich die Schweiz, sondern einen ihrer kleinen Verwandten: die Sächsische Schweiz. Der kleinste gemeinsame Nenner aller Schweizen in Deutschland ist wohl im weitesten Sinne eine schöne Natur. Der Urlauber kann dort wandern, spazieren und radeln. Ein bisschen hügelig sollte es auch sein.
„Die Schweiz ist als Land klar positioniert: Dort gibt es Berge“, sagt Prof. Martin Lohmann, Leiter des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa. „Und wenn man einen Vergleich sucht, nimmt man etwas, das jeder versteht.“ Hochgebirge hin oder her. Und tatsächlich: Selten kommt man der Natur näher als beim Wandern im Nationalpark. Das gilt ganz besonders für Deutschlands einzigen Felsennationalpark – den Nationalpark Sächsische Schweiz. Die formenreiche Landschaft mit ihren bizarren Felsen und kühlen Schluchten ist nicht nur eines der schönsten Wanderreviere Europas. Sie bietet auch eine einmalige Vielfalt an Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Hier gedeihen Arten, die andernorts längst verschwunden sind, und deshalb besonderen Schutz bedürfen.
Beste Aussichten
Über 1.100 Kilometer markierte Pfade, Steige und Wege laden in der Nationalparkregion zum Wandern ein. 400 Kilometer davon im Nationalpark. Hier darf das Gebiet auf Wegen betreten werden. In der Kernzone gelten strengere Vorschriften: Hier dürfen nur gekennzeichnete Wege benutzt werden. Unumstrittenes Highlight ist die Bastei. Sie ist die berühmteste Felsformation der Sächsischen Schweiz und daher auch das beliebteste Ausflugsziel der Region. Einst trieben hier Raubritter ihr Unwesen. Dann kamen die Romantiker.
Heute ist die Bastei die beliebteste Sehenswürdigkeit. Von der Basteiaussicht aus (die aus Sicherheitsgründen zur Hälfte gesperrt werden musste) bietet sich ein einmaliges Panorama mit Blick auf zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den Lilien- oder den Königstein. Durch die Felsformation zieht sich eine 76,5 Meter lange Brücke. Von der Basteibrücke im Elbsandsteingebirge genießt man ebenfalls einen fantastischen Ausblick. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz rät Besuchern – egal aus welcher Ecke Deutschlands – derzeit, auf die weniger frequentierten Wege auszuweichen. Zu Stoßzeiten gilt das auch für die Bastei.
Datum: 1. Oktober 2020, Text: dpa/red., Bild: Frank RichterBild