Akrobatik auf Top-Niveau – motivierte Mitglieder werden noch gesucht

Wer bei Cheerleading nur an Pompoms und Glitzerkostüme denkt, ist falsch informiert. Dieser Sport hat zu Unrecht dieses „Puschel-Schwing-Image“. Davon jedenfalls ist Viktoria Pohl überzeugt. Sie hat vor vier Jahren als eines von acht Gründungsmitgliedern die Giants Cheerleader ins Leben gerufen. Was mit 20 Mitgliedern begann, hat sich heute auf 110 aktive Sportler plus zehn Trainer und Betreuer ausgeweitet.

„Cheerleading ist purer Leistungssport.“ So bricht Viktoria Pohl (30), die neben ihrem Vorstandsvorsitz auch als Trainerin fungiert, eine Lanze für den Turnsport. Trainiert wird zweimal wöchentlich in drei Altersgruppen in der Marcana-Grundschule, Flämingstraße 16-18, in Marzahn.

Die jüngsten sind sechs Jahre, ab 16 Jahre gehört man im Cheerleading schon zu den Senioren. „Für die Seniors haben wir kürzlich eine neue Gruppe eröffnet“, erzählt Pohl. 17 Aktive zählt die Gruppe momentan. Allerdings sind für eine gute Formation 20 bis 24 Menschen ideal. Denn, so erklärt die Expertin, für einen sogenannten „Group Stunt“ brauche man immer vier Leute. Ein einziger männlicher Cheerleader konnte bisher akquiriert werden, doch die Giants wünschen sich mehr männliche Unterstützung. „Cheerleading ist bei Weitem kein Sport nur für Mädchen und Frauen“, sagt Pohl. Für Hebefiguren seien diese wichtig und wertvoll.

Ein Sport für jedermann

Das tolle am Cheerleading ist, dass jeder – ob groß oder klein, schmal oder kräftig – mitmachen kann. „Kräftige Mitglieder brauchen wir zum Werfen und Heben, die Schmalen werden geworfen“, erklärt Pohl. Wer also Interesse hat, muss nur zwei Bedingungen erfüllen, um mitzumachen: gute Laune und Motivation. Im Moment bereiten sich die Giants auf die Wettkampfsaison vor. Diese startet im März. Einem Verein sind sie nicht anhängig, Fußball-, Basketball- oder Volleyballspieler anzufeuern, steht hier also nicht auf dem Programm. „Wir sind ein reiner Meisterschaftsverein“, sagt Pohl. Einige interessante Erfolge auf regionaler Ebene konnten auch schon verbucht werden. Auf Veranstaltungen im Bezirk, aber auch in ganz Berlin, sind sie ebenso regelmäßig vertreten ud freuen sich immer, wenn sie die Sportart ein Stückchen mehr bekannt machen können.

Vertrauen, das verbindet

Die Faszination Cheerleading bedeutet für Viktoria Pohl, Sport mit Eleganz, Nervenkitzel und Vertrauen zu verbinden. „Hier spielt der Sicherheitsaspekt eine große Rolle. Die Cheerleader müssen sich gegenseitig und auch ihren Trainern vertrauen.“ Denn manchmal geht es ganz schön in die Höhe. Salto, Radschlag, Flic Flac – Cheerleading kann wirklich atemberaubend sein.

Sponsoren sind herzlich willkommen

Nicht nur über neue Mitglieder, sondern auch über wohlgesonnene Sponsoren würden sich die Giants freuen. „So leicht wie Fußballvereine haben wir es nicht, an Unterstützug zu kommen. Cheerleading ist als ernstzunehmende Sportart noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen“, sagt Pohl. Kürzlich wurden 40 Mitglieder für 9.000 Euro mit neuen Kostümen ausgestattet. Das sei für einen gemeinnützigen Verein, der sich nur aus Mitgliedsbeiträgen finanziert, sehr schwer zu stemmen. Interessierte können weitere Infos im Netz oder per Mail einholen.

www.giantscheerleaderberlin.de
giantscheerleaderberlin@gmail.com

 

29. September 2018, Text; Sara Klinke, Bilder Franziska Ebert