Tiergartentunnel und Seestraße sind weiterhin Schwerpunkte.
Die unübersichtlichste und unfallreichste Kreuzung liegt zwar in Kreuzberg, aber auch die hiesige Kreuzungen sind an vielen Stellen weiterhin gefährlich. Insgesamt kam es am U-Bahnhof Schlesisches Tor im vergangenen Jahr zu 424 Unfällen mit 851 Beteiligten.
Die Unfallschwerpunkte
Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Oliver Friederici hervor. Mit deutlichem Abstand, aber immer noch hohen Zahlen folgen die Kreuzung Bismarckstraße und Ernst-Reuter-Platz mit 192 Unfällen und 389 Beteiligten sowie mit 179 Unfällen der Kreisverkehr am Theodor-Heuss-Platz. Im Bezirk ist vor allem die ohnehin als gefährlich geltende Ecke Müllerstraße/Seestraße Unfallschwerpunkt. 2017 kam es zu 139 Unfällen, an denen 279 Menschen beteiligt waren. Häufigster Unfallgrund war dabei laut Senatsantwort ungenügender Sicherheitsabstand. 30 Personen wurden dabei leicht-, fünf schwer verletzt. Um die Sicherheit an der Kreuzung zu erhöhen, gibt es seit Jahren Gespräche zwischen Senatsverwaltung und dem Bezirk.
Aktuell plant die Verkehrslenkung die Umrüstung der Ampel auf LED-Technik, damit sie künftig besser sichtbar ist. Außerdem wurde bereits für die südliche Zufahrt der Müllerstraße ein Wendeverbot beschlossen. Das Bezirksamt Mitte will zudem die Sicherheit auf den Radwegen durch entsprechende Umbaumaßnahmen erhöhen. Ähnliche Bauarbeiten finden bereits an einem anderen Unfallschwerpunkt im Bezirk statt. An der Ein- und Ausfahrt des Tiergartentunnels kommt es auch immer wieder zu Zusammenstößen von Autos und Radlern. Die Bilanz im Jahr 2017: 145 Unfälle, 295 Beteiligte und 15 Leichtverletzte. Unvorsichtiges Wechseln des Fahrstreifens ist dabei der Unfallgrund Nummer eins. Auch dort, wo sich Otto-Braun-Straße und Mollstraße treffen, kracht es häufig, genauso wie rund um den Großen Stern.
Polizei kontrolliert
Die Polizei Berlin, die Straßenverkehrs-Unfallkommission und die Straßenverkehrsbehörde wollen im kommenden Jahr rund 20 Kreuzungen in Berlin baulich verändern und sicherer machen. Bereits jetzt führt die Polizei laut Senat regelmäßige Verkehrskontrollen an den Schwerpunkt-Kreuzungen durch. So sollen zum Beispiel Unfälle durch falsches Abbiegen und den sogenannten „Toten Winkel“ minimiert werden.
Datum: 4. Oktober 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Thinkstock/iStock/GummyBone