Skulptur wird im Museum Europäischer Kulturen gezeigt / „Queer History Month“ gestartet

Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) (Arnimallee 25) hat die Skulptur „Conchita Wurst auf der Mondsichel“ des österreichischen Künstlers Gerhard Goder ab sofort in seine ständige Sammlungspräsentation aufgenommen. Aktueller Anlass ist der „Queer History Month“, den das Netzwerk „Museen queeren Berlin“ derzeit veranstaltet. Zusätzlich findet am 26. Mai (ab 15 Uhr) die Sonderführung „Queer im Museum“ statt.

Inspiriert vom Sieg beim 59. Eurovision Song Contest 2014 hat Gerhard Goder Conchita Wurst, eine Kunstfigur des österreichischen Sängers Thomas Neuwirth, in der Tradition katholischer Heiligendarstellungen, etwa der „Heiligen Kümmernis“, porträtiert. Diese soll von Gott durch Bartwuchs vor einer ungewollten Ehe bewahrt worden sein. Ikonografisch erinnert Goders Darstellung auch an die sogenannten Mondsichelmadonnen, einem seit dem 16. Jahrhundert populären christlichen Bildtypus, der die Muttergottes mit dem Jesuskind auf einer Mondsichel stehend zeigt.

Vielfältige Gesellschaft

„Die androgyne Erscheinung der Skulptur entspricht der Aussage von Conchita Wurst, sie sei ein schöner Mann und eine schöne Frau in einer Person und das Publikum sei die sie anstrahlende Sonne“, so das MEK. Goders Plastik sei ein Zeitdokument, mit dem der Künstler aktuelle Diskussionen in unserer Gesellschaft festhalten wollte – eine plurale Gesellschaft, die aus Menschen und Gemeinschaften unterschiedlicher Kultur, Herkunft, Bekenntnisse, Hautfarben und sexueller Orientierungen besteht.

Das MEK möchte diesen Gruppen ein Forum bieten. Die Öffnungszeit: Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Text: red, Bild: Staatliche Museen zu Berlin/Museum Europäischer Kulturen/Ute Franz-Scarciglia