Autostellplätze müssen neuen Radwegen weichen.
Pünktlich zum Entwurf-Beschluss des Mobilitätsgesetzes im Berliner Senat, kündigt die Senatsverkehrsverwaltung auch in der City West einige Maßnahmen an, die das Radfahren im Bezirk künftig verbessern sollen. In ganz Berlin wird in den kommenden Jahren in den Ausbau der Radinfrastruktur investiert. Auch Maßnahmen für Bus, Bahn und den Fußverkehr gehören zum Gesetz. Unter anderem heißt es in dem Gesetzesentwurf, der nun beim Abgeordnetenhaus eingebracht wird: „Die Berliner sollen sicher, bequem sowie umwelt- und klimafreundlich mobil sein. Das Mobilitätsgesetz soll die Grundlagen dafür legen, die Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems in seiner Gesamtheit zu steigern, um den Verkehr in unserer wachsenden Stadt zu bewältigen.“
Mehr Radwege
Auch Charlottenburg-Wilmersdorf will für Radler attraktiver werden. Dazu sind aktuell neue Radwege, sogenannte „Protected Bike Lanes“ in Wilmersdorf, auf der Brandenburgischen Straße, geplant. Bei diesen Radwegen handelt es sich um zwei Meter breite Abschnitte, die durch Poller und eine Sperrfläche vom Autoverkehr getrennt sind. Ebenso sollen die Dovestraße und die Helmholtzstraße zwei Meter breite Radwege bekommen.
In allen Fällen müssen dafür Autoparkflächen weichen. Während dies in der Brandenburgischen Straße 120 Stellplätze betrifft, fallen an der Dove- und Helmholtzstraße rund 250 Parkflächen weg. In der Detmolder Straße sollen zudem die vorhandenen Radwege erweitert werden. Und auch in der Prinzregentenstraße, schon vor Jahren zur Fahrradstraße erklärt, könnte das ursprüngliche Anliegen, die Straße fahrradfreundlicher zu machen, nun endlich in die Tat umgesetzt werden.
Bald Fahrradstraße
Denn, obwohl hier eigentlich nur Anwohner mit ihren Fahrzeugen langfahren dürfen, herrscht zu jeder Tageszeit reger Verkehr. Viele Autofahrer nehmen die Straße als Abkürzung, um schneller auf die Bundesallee zu gelangen – die entsprechenden Hinweisschilder, die auf die Fahrradstraße aufmerksam machen, scheinen sie weniger zu interessieren. Doch damit soll noch in diesem Jahr Schluss sein.
So teilte Baustadtrat Oliver Schruoffeneger im BVV-Ausschuss für Straßen und Grünfläche mit, dass an der Kreuzung Durlacher Straße sowie nördlich und südlich des Volksparks Wilmersdorf Poller angebracht werden sollen. Damit Müllwagen und Feuerwehr die Straße weiterhin nutzen können, sind aber Wendehammer nötig. Das sorgt beim Netzwerk Fahrradfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf für Kritik. „Wir befürchten Konflikte mit wendenden Autos sowie eine negative Vorfahrtsregelung für Radfahrende in der Fahrradstraße“, heißt es auf der Facebook-Seite der Initiative.
Nicht zufrieden
Sie fordern stattdessen eine Diagonalsperre an der Ecke Durlacher Straße. Dies sei auch günstiger als das Schaffen von Wendehammern. Wer sich über diese und andere Anliegen und Lösungsvorschläge für eine fahrradfreundlichere Stadt informieren möchte, findet mehr Infos auf der Facebook-Seite des Vereins.
Text: Redaktion/Katja Reichgardt, Bild: imago/ Jürgen Ritter