Finale: Lichtenberg 47 greift nach dem Pokal-Titel gegen den BFC Preussen.
Wenn am 28. Mai um 17 Uhr im Jahn-Sportpark der Schiedsrichter zum Anstoß des Berliner Amateur-Pokalfinales pfeifen wird, geht es für das Team von Lichtenberg 47 im Match gegen den BFC Preussen nicht allein um den Titel. Mit einem Sieg und einer Prämie von 100.000 Euro sowie der Chance auf ein großes Los im DFB-Pokal gegen eine Bundesligamannschaft kann sich der Verein schließlich auch ein gutes Stück neuer Perspektive mit einem Sieg in diesem Spiel erhoffen.
Wollen wachsen
„Unsere erste Herren-Mannschaft spielt seit dem Aufstieg in die Oberliga 2012 immer oben mit, da ist es logisch, dass auch die sportlichen Ziele wachsen. Leider sind die wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht immer so mit gewachsen“, erläutert Dr. Andreas Prüfer, der Präsident des Lichtenberger Kult-Clubs die derzeitige Situation und ergänzt, „Ein Pokalsieg ist unstrittig auch wirtschaftlich interessant, aber reich werden wir davon nicht.“ Auch in der 5. Liga spiele das Geld schon eine wichtige Rolle. „Wer Lichtenberg 47 höherklassig spielen sehen will, sollte uns gerne auch darüber hinaus unterstützen“, ruft Prüfer mögliche Sponsoren nun auf, die sich mit dem 1.300 Mitglieder starken Verein verbünden und positive Botschaften senden wollen. Eine richtig große Bühne dafür erhalten die 47er zu diesem Pokalfinale in besonderer Dimension: Die ARD überträgt am 28. Mai bundesweit alle Amateur-Endspiele der Länder – und damit auch das Spiel der Lichtenberger gegen den BFC Preussen aus Lankwitz. „Das mit der Übertragung freut uns natürlich besonders. Aber wir hoffen vor allem auch auf ein volles Stadion“, schildert Prüfer seine Erwartungen. Für ihn ist sein Verein natürlich Favorit. „Das sagt ja schon der Liga-Unterschied. Und ich denke auch, dass die Chancen auf einen Pokal-Sieg so gut wie nie zuvor sind“, erläutert der Präsident – hält aber umgehend den Ball argumentativ flach: „Die ganzen Pokal-Weisheiten – Stichwort „eigene Gesetze“ – gehören aber eben auch zum Grundwissen. Unser Anspruch kann daher nur sein: Wir wollen es packen und wir werden es packen“, so sein Motto zum bevorstehenden Final gegen das Team aus der sechsten Liga. Der BFC Preussen gestaltete bislang sein Turnierjahr im Berliner Pokal mit jeweils nur knappen Ergebnissen – in drei der sechs Partien musste das Team aus dem Berliner Süden in die Verlängerung. Immerhin Clubs wie Hertha Zehlendorf, Hürriyet und Stern Marienfelde mußten gegen die Lankwitzer die Segel streichen. Lichtenberg 47 gestaltete sein Turnierjahr im Pokal hingegen eindeutiger. Gegen Tennis Borussia, Sparta Lichtenberg, Altglienicke und auch Tus Makkabi reichten die regulären 90 Minuten für den Gewinn der jeweiligen Vorschlussrunden. Tickets werden für das Endspiel an der Nachmittagskasse im 20.000 Zuschauer fassenden Jahn-Sport-Park erhältlich sein.
Text & Bild: Stefan Bartylla