Schulessen: Nach Trendfood-Pleite sind vier Schulen ohne Versorgung.
Die Mildred-Harnack Schule, die Gutenberg-Schule, die Schule am Rathaus und die George-Orwell Schule haben dasselbe Problem. Alle vier Schulen wurden bis Juli 2016 von der Firma TrendFood mit Schulmittagessen beliefert. Der Caterer übernahm die Herstellung des Schulmittagessens in seiner Großküche, die Anlieferung, die Essenausgabe sowie weitere Serviceleistungen. Am 31. Juli 2016 wurde von der Firma TrendFood der gesamte Geschäftsbetrieb wegen Insolvenz eingestellt. „Alle darauf folgenden Verhandlungen mit anderen Caterern, die zu einer Sicherstellung der Essenversorgung der Schulen führen sollten, blieben seitdem bisher ergebnislos“, erläutert Wilfried Nünthel (CDU), Lichtenbergs verantwortlicher Stadtrat für die Abteilung Schule. Hauptsächlich seien die geringen Teilnehmerzahlen das größte Hindernis, die Essenversorgung fortzuführen. Einzig bei der Gutenberg-Schule zeichne sich jetzt die Möglichkeit ab, erneut eine Konzession zu vergeben, wenn geplante bauliche Maßnahmen in der Schulküche abgeschlossen sind. Indes erhielt der Berliner FDP-Abgeordnete Paul Fresdorf in einer schriftlichen Anfrage von Ende Januar eine Antwort des Senats auf die Frage, wie viele Schulen mit Schulessen generell versorgt sind. Im Bereich der Ganztagsschulen sei die Versorgung generell sichergestellt, hieß es dort. Im Bereich der weiterführenden Schulen sei der häufigste Grund für fehlendes Mittagessen die geringe Teilnahme der Schüler.
Dem Senat sei bekannt, dass das Angebot oftmals nicht dem jugendlichen Ernährungsstil entspräche. Stattdessen würden außerschulische Versorgungsangebote vermehrt genutzt. Das sieht Andrea Schwarz, Sprecherin der Landeseltern-Ausschuss AG Oberschulessen, anders: „Hauptgrund sind gänzlich fehlende Subventionen für das Oberschulessen. Da sich viele Familien die Kosten nicht leisten können, sind die Teilnehmerzahlen in den Schulen für Caterer zu gering beziehungsweise Zahlungsausfälle zu hoch. So stehen wirtschaftliche Gründe einer Mittagessenversorgung der Schüler entgegen. Als erstes sollten Subventionsprogramme für das Oberschulessen zur finanziellen Unterstützung einkommensschwacher Familien aufgelegt werden.“ Des Weiteren mangele es vielerorts an Raum oder es gäbe ein zu geringes Platzangebot und an Pausenzeit, die für eine angemessene Mittagessensversorgung nötig wären.
Stefan Bartylla / Anke Walter, Bild:Thinkstock/Getty Images/Jupiterimages