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Bezirk verhängte knapp eine Million Euro gegen Abzocker

950.000 Euro kassierte Friedrichshain-Kreuzberg bislang an Bußgeldern, die wegen illegalen Vermietungen von Ferienwohnungen verhängt worden waren. Damit liegt der Bezirk an der Spitze in Berlin. Laut eines Berichtes in unserer Schwesterzeitung Berliner Kurier wurden in Lichtenberg und Steglitz-Zehlendorf mit jeweils 37.500 Euro die höchsten Einzelbußgelder verhängt.

Wer ohne erforderliche Registrierung oder Genehmigung vermietet, muss in Berlin seit August 2018 mit Bußgeldern bis zu 500.000 Euro rechnen. Dieser Höchstbetrag wurde bislang aber bei weitem nicht erreicht. Rund 6.000 Euro müssen die Wohnungsinhaber im Durchschnitt aber schon überweisen. Das hängt davon ab, wie groß der wirtschaftliche Vorteil war.

Ein Jahr nach Einführung von Bußgeldern für Vermieter illegaler Ferienwohnungen in Berlin fällt die Bilanz der Bezirke zwiespältig aus. Zwar wurden gegen mehr als 250 Gastgeber Bußgelder verhängt und gut 1,5 Millionen Euro eingenommen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Auch wurden mehr Unterkünfte registriert. Die Bezirke gehen aber weiterhin von zahlreichen illegalen Ferienwohnungen aus.

Mehrere Stadträte kritisieren, dass ihnen Durchgriffsrechte gegen Plattformen wie Airbnb fehlen. Außerdem gebe es nicht genug Personal für Kontrollen. Knapp 1.900 Ferienwohnungen sind durch die Bezirke genehmigt, rund 3.000 Registriernummern vergeben, die meisten in Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte. Nach früheren Schätzungen des Senats gab es aber mindestens 20.000 Wohnungen oder Zimmer, die zu Ferienzwecken vermietet werden. In Tempelhof-Schöneberg etwa, wo 243 Wohnungen genehmigt sind, geht das Bezirksamt von bis zu 1.200 illegalen Wohnungen aus.

Datum: 21. Juli 2019 Text: Redaktion Bild: imago images/STTP