Noch gibt es aber Bedenken von Autofahrern – und Radlern.
Berlin soll fahrradfreundlicher werden. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf ist einiges geplant. Eine der ersten Maßnahmen wird ein Umbau der Brandenburgischen Straße sein. Die entsprechenden Vorhaben stellte nun Roland Jannermann von der mit der Planung beauftragten Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz vor. Auf dem Abschnitt zwischen der Konstanzer Straße und der Ballenstedter Straße soll es künftig in beiden Fahrtrichtungen sogenannte Protected Bike Lanes, also durch Poller abgegrenzte, zwei bis vier Meter breite Radwege geben. Sie sollen den auf der Karl-Marx-Allee geplanten grünen Radwegen ähneln (siehe Foto).
Gefährliche Kreuzung
Die Brandenburgische Straße ist zu eine der meistbefahrenen Straßen im Bezirk: Rund 27.000 Kraftfahrzeuge werden hier täglich gezählt. Umklar ist, wie viele Radfahrer täglich die Straße befahren. Bei einer Messung im Jahr 2010 waren es rund 1.700, mittlerweile dürften es weitaus mehr sein. Sie müssen sich aktuell noch an den vielen parkenden Autos vorbeischlängeln. In Zukunft soll es bestimmte Bereiche für Anlieferungen geben. Hier dürfe dann ausschließlich ein- und ausgestiegen oder ein- und ausgeladen werden.
Parken ist dann am Straßenrand nicht mehr möglich, insgesamt fallen 120 Parkplätze weg. Laut Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wird aber nach passenden Alternativen gesucht. Zeitgleich werden auch der Fahrstuhlschacht zur U-Bahn-Station Konstanzer Straße sowie die Ampelanlage an der Ballenstedter Straße versetzt. Kritik an den Baumaßnahmen kam bislang weniger von Autofahrern als von Radlern, denen der geplante Abschnitt zu kurz ist. So seien vor allem die Abschnitte zwischen der Konstanzer Straße und dem Adenauer Platz wirklich gefährlich. Genau hier aber soll der kommende Radweg enden.
Alternativen gesucht
Laut Schruof-feneger soll aber auch der restliche Abschnitt, vom Fehrbelliner Platz bis hin zum Schloss Charlottenburg, in den kommenden Jahren radfreundlich umgerüstet werden. Wann es mit den ersten Maßnahmen an der Brandenburgischen Straße losgeht, steht noch nicht fest. Alle BVV-Fraktionen sind sich über den dringenden Bedarf an sichereren Radwegen auf der unfallreichen Brandenburgischen Straße einig. FDP, CDU und AfD könnten die Maßnahme allerdings nicht mittragen, so lange es keine befriedigende Stellplatzalternative für die Autobesitzer gebe, teilten sie in der BVV mit.
Datum: 15. Oktober 2018, Text: Redaktion, Visualisierung: SenUVK/EVE Images GmbH