Verkehr: 250.000 Menschen aus dem Umland nehmen den Anwohnern am Stadtrand die Stellplätze weg.
Die Anwohner der Berliner Randbezirke sind sauer. Immer mehr Pendler aus Brandenburg fahren mit ihren Autos bis zum Stadtrand und nehmen den Anwohnern rund um die S-Bahnbereiche die Parkplätze weg. Einer der Hauptgründe ist das Geld. Ab der Stadtgrenze gilt der AB-Tarif und der ist für einen Einzelfahrschein 60 Cent billiger als für en gesamten Geltungsbereich (ABC). Die „Park and Ride“-Stellplätze an den S- und U-Bahnhöfen der Außenbezirke sind allerdings begrenzt. Für und 250.000 Menschen aus dem Umland stehen nur 27.200 Stellplätze zur Verfügung.
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Folglich weichen die Brandenburger in die Wohngebiete aus oder fahren direkt mit dem Auto zur Arbeit, was wiederum zu einer stärkeren Belastung des Berliner Verkehrs führt. Besonders auf den Autobahnen neben den S-Bahnlinien und auf Bundesstraßen wie der B96 oder B101 kommt es immer häufiger zu Staus. Die Randbezirke Spandau und Lichterfelde sind, im Gegensatz zu den Grenzen Ostberlins, besonders betroffen.
Oliver Friederici, verkehrspolitischer Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, möchte schnellstmöglich eine Lösung finden, bevor sich die Verkehrssituation weiter verschlimmert – gerade weil Berlin schneller wachse als jede andere deutsche Stadt. Das Problem liegt laut Friederici am mangelnden Bewusstsein von Berlin und Brandenburg. „Beide Länder schieben das Problem nicht auf sich. Sie müssen kooperieren und eine gemeinsame Initiative entwickeln“, so der CDU-Politiker. Die Erweiterung des AB-Bereiches des Verkehrsbundes Berlin-Brandenburg (VBB) wird keine mögliche Alternative sein, deshalb versucht Friederici die Schaffung neuer „Park and Ride“-Plätze beim Senat durchzusetzen. „Die Pendlerströme sind anders als vor einigen Jahren, daran müssen wir uns anpassen.“
Marley Lackermann