Die neue Unterkunft bietet Platz für 160 Menschen – und vor allem mehr Privatsphäre.
Rund 40 Quadratmeter, zwei Zimmer für vier Personen, Nassbereich und vor allem: Kochgelegenheit – und das mal 40: Für Geflüchtete ist an der Alten Jakobstraße in Kreuzberg eine neue Unterkunft mit sogenannten Tempohomes entstanden. Wie so etwas aussieht, das sahen sich etliche Besucher aus der Umgebung bei einem Tag der offenen Tür an.
Mehr Privatsphäre
Maximal 160 Plätze stehen auf dem Gelände nahe der Berlinischen Galerie zur Verfügung. Untergebracht werden sollen dort vor allem solche Geflüchtete, die derzeit noch in Notunterkünften leben. Berlinweit treffe das noch auf rund 3.300 Menschen zu, so Sascha Langenbach vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten beim Tag der offenen Tür. Sie hätten keine Privatsphäre und keine Möglichkeit, selbst zu kochen. Beides soll sich für diejenigen, die ab Februar in die neue Unterkunft ziehen, ändern. Sie sollen vor allem aus der Umgebung kommen, zum Beispiel, um Schulwechsel von Kindern zu vermeiden.
Eigentlich war die Eröffnung der Einrichtung bereits für Anfang 2017 geplant und es sollten Geflüchtete aus einer nahen Sporthalle dort untergebracht werden. Diese sind jetzt anderswo untergekommen, weil sich die Bauarbeiten an der Alten Jakobstraße zu lange hingezogen hatten.
Spielplatz in Arbeit
Neben den eigentlichen Wohneinheiten gibt es auf dem Gelände auch Gemeinschaftsräume, zum Beispiel für Veranstaltungen und Lernangebote. Auch ein eigener Bereich für Kinderbetreuung ist vorgesehen. Noch nicht ganz fertig, aber beim Tag der offenen Tür schon zu erkennen, sind auch ein Spielplatz und eine Aufenthaltsfläche für Erwachsene. Betreut werden die Bewohner von einem Team der Albatros gGmbH, die schon in anderen Einrichtungen dieser Art tätig war und ist.
Das Interesse an der Einrichtung war groß. Neben vielen Anwohnern war auch eine Reihe von Initiativen aus der Umgebung vor Ort. Viele von ihnen engagieren sich selbst für Geflüchtete, manche möchten sich auch an der Alten Jakobstraße mit einbringen. Die Unterkunft soll bis zu drei Jahre lang in Betrieb sein. Für die Zeit danach, so erläuterte Bezirksstadtrat Andy Hehmke, habe das Gelände Potenzial für sozialen Wohnungsbau.
Text/Bilder: Oliver Schlappat