Eltern helfen bei Berufswahl
Unterstützen, aber nicht bevormunden: So helfen Eltern bei der Berufswahl. Bild: Bild: iStock/Getty Images Plus/ monkeybusinessimages

„Woche der Ausbildung“: Berliner Arbeitsagenturen unterstützen Mütter und Väter, die Jugendlichen bei der Berufssuche helfen wollen.

Wenn Jugendliche in die Pubertät kommen, fragen sie ihre Eltern kaum noch um Rat. Zu den wenigen Feldern, in denen Mutter und Vater gefragt bleiben, zählt aber die Berufswahl.

Wichtige Rolle einnehmen

Eltern übernehmen bei der Entscheidung für Ausbildungsstelle oder Studium und der Suche nach Informationen eine wichtige Rolle: Als Berufstätige sind sie Vorbild. Als Ratgeber nehmen sie den Schülern Unsicherheiten und Unklarheiten. Als emotionale Stütze sorgen sie bei Schwierigkeiten für Motivation. Zudem haben Berufsberater die Erfahrung gemacht, dass Eltern die Stärken und Schwächen ihrer Kinder gut kennen – und so eine Hilfe nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für deren Berufsberater oder Ausbildungsbetriebe sind. Aber auch unbewusst nehmen die Eltern Einfluss, indem sie Erwartungen ans Kind richten, die oft eine direkte Auswirkung auf dessen Berufsfindung haben.

Arbeitsagenturen helfen

Weil es für Eltern nicht immer leicht ist, all diesen Ansprüchen gerecht zu werden, erklärt die Berufsberatung der Berliner Arbeitsagenturen ihnen, worauf sie dabei achten sollten. Demnach ist es wichtig, dass Eltern Wertschätzung für ihre Kinder vermitteln und mit ihnen auf Augenhöhe sprechen: Ein partnerschaftliches Verhältnis erleichtere die Zusammenarbeit enorm. Ziel dürfe nicht sein, den jungen Menschen die Verantwortung für die eigene Berufsbiografie abzunehmen – sondern vielmehr, sie dabei zu stabilisieren, zu orientieren und ihnen so unnötige Warteschleifen zu ersparen. Dazu gehört, mit den Jugendlichen in ständigem Austausch zu ihrer Studien- und Berufswahl zu stehen. Man müsse sich Zeit nehmen und mit dem Kind über dessen erste Wünsche und Vorstellungen sprechen – und später interessiert an Wunschberufen, Fortschritten oder Problemen bleiben.

Erster Schritt

Ein erster Schritt kann die Unterstützung bei der Suche nach Praktika sein – oder der gemeinsame Besuch einer Berufsmesse. Eltern, die die Interessen und Talente ihrer Kinder oft gut kennen, können dort gezielt nach dazu passenden Berufen suchen. Wichtige Unterstützung bietet hier auch die Berufsberatung der Berliner Arbeitsagenturen. Sie beraten die Jugendlichen nicht nur in ihren Schulsprechstunden, auf regelmäßig stattfindenden Elternabenden gehen sie auch auf Fragen von Eltern ein. Zeigt das Kind kein Interesse an einer Ausbildung, lohnt die Erinnerung daran, dass der Wunsch nach Selbstständigkeit oder Unabhängigkeit mit Zielen verbunden ist.

Kind entscheidet

Allerdings sollten Eltern die Entscheidung letztlich dem Kind überlassen. Sie sollten helfen – etwa durch das Vermitteln von Kontakten oder das Gegenlesen von Bewerbungsschreiben –, ohne aber das Telefonieren oder Schreiben selbst zu übernehmen.

Text: red