Anwohner sollen in Entscheidungsprozess um Food-Markt involviert werden.

Die Pläne für eine neu gestaltete „Thai-Wiese“ werden immer konkreter. Nachdem sich in den letzten Jahren immer mehr Anwohner über die nicht genehmigten Essens-Stände im Preußenpark beschwert hatten, war die Zukunft des beliebten Marktes ungewiss. Denn auch einige Bezirkspolitiker sprachen sich für ein Ende von Deutschlands „größtem Asia-Food-Markt“ aus. Als solcher hat er längst seinen Weg in alle bekannten Berlin-Reiseführer gefunden.

Neues Konzept

Nun steht fest: Die „Thai-Wiese“ soll bleiben. Trotzdem dürfte ab nächstem Sommer alles ein bisschen anders werden. Das wurde auch in der letzten Bezirksverordnetenversammlung deutlich. Weil Anwohner die Vermüllung auf den Grünflächen beklagen, wird der Markt vermutlich an den Rand des Parks verlegt. Gleichzeitig will das Bezirksamt „rechtliche Sicherheit für Gewerbetreibende, Nutzer und Anwohner“ schaffen. Bereits im Juni sprach sich Ordnungsstadtrat Arne Herz (CDU) dafür aus, die Essens-Stände „rechtlich auf sichere Füße zu stellen“. Für die asiatischen Händler bedeutet das, dass sie sich künftig an verstärkte Hygienevorschriften halten, aber auch Steuern zahlen müssen. Das neue Konzept beinhaltet aber auch die Betreuung und Koordinierung des Marktes durch einen Träger, Verein oder anderen Betreiber. Dieser soll nun vom Bezirksamt mittels Interessenbekundungsverfahren ausgewählt werden und später dann als Vermittler zwischen Händlern und Bezirk eingesetzt werden.

Anschließend soll ein Konzept für die neue Thai-Wiese ausgearbeitet werden. Wichtiger Punkt dabei: Auch die Anwohner und Nutzer sollen ebenso wie die Händler in die Ausarbeitung des Konzepts einbezogen werden. „Ein offenes Dialogverfahren zwischen den einzelnen Interessengruppen muss genauso gegeben sein, wie der Einbezug der Beauftragten für Gleichstellung, Integration und der Wirtschaftsförderung“, fordert die Bezirksverordnetenversammlung. Sämtliche Verfahrensschritte und Entscheidungen sollen zudem dokumentiert und der Öffentlichkeit jederzeit zugänglich gemacht werden. Erste Ergebnisse sollen bereits Ende Oktober präsentiert werden.

Datum: 25. September 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Wikimedia Commons/Fridolin freudenfett