Staaken_Obstallee
Staaken_Obstallee

An der Obstallee in Staaken haben es Menschen mit Handicap nun leichter.

Ihr Einstiegsbord ist nur sechs Zentimeter höher als bislang üblich, doch genau dieser kleine Unterschied macht eine Staakener Bushaltestelle zu einer kleinen Revolution: Am Mittwoch ist an der Obstallee Berlins erster barrierefreier Busstopp eingeweiht worden. Weil der Einstiegsbereich in einer Höhe von 22 Zentimetern liegt, wird die Reststufe zwischen Bord und Bus auf zirka ein bis zwei Zentimeter verringert, heißt  es aus dem Bezirksamt. Menschen mit radgebundenen Hilfsmitteln können so in der Regel ohne Klapprampe und somit ohne die Hilfe von Fahrgästen ein- und aussteigen. Die Haltestelle „Obstallee“ befindet sich etwa auf Höhe Blasewitzer Ring 8. Sie wird von den Buslinien 131 und M37 bedient.

Baustadtrat Frank Bewig (CDU) erklärte vor Ort: „Diese Haltestelle ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch bauliche Anpassungen im öffentlichen Raum das Leben vieler älterer Menschen, Menschen mit Behinderungen und beispielsweise auch Müttern und Vätern mit Kinderwagen verbessert werden kann.“

Selbstbestimmte Mobilität

Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese stellte weitere solcher Haltestellen in Aussicht: „Im Nahverkehrsplan haben wir diese höheren Borde als neue Regellösung verankert. Das ist ein Baustein auf dem Weg zu einem vollständig barrierefreien Öffentlichen Nahverkehr, der eine selbstbestimmte Mobilität und Teilhabe ermöglicht. Alle Beteiligten arbeiten mit großem Engagement daran, dass Berlin mit jedem Monat noch barrierefreier wird. Die Bezirke unterstützen wir finanziell beim Ausbau der barrierefreien Bushaltestellen.“

„Bei aller Freude dürfen wir nicht vergessen: Dieser einen barrierefreien Bushaltestelle stehen insgesamt 6.480 nicht barrierefreie Bushaltestellen in Berlin gegenüber“, gab Sargon Lang, Bezirksbeauftragter für Senioren und Menschen mit Behinderungen, zu bedenken. „Es gibt also noch viel zu tun, damit Menschen mit Behinderungen Busse selbstständig nutzen können. Wichtig ist zudem, dass die Busse die Haltestelle nah genug anfahren, um den Restspalt zwischen Bord und Fahrzeug so gering wie möglich zu halten.“

Datum: 30. Januar 2020. Text: Redaktion. Bild: Bezirksamt Spandau.