Die neue Radschnellverbindung soll nicht nur Sportler, sondern auch Pendler anlocken.
Die neue Radschnellverbindung soll nicht nur Sportler, sondern auch Pendler anlocken.

Senat stellt Varianten für Radschnellverbindung bei Bürgerveranstaltung vor.

Die „West-Route“ ist eine von elf geplanten Radschnellverbindungen, die in den nächsten Jahren in Berlin auf insgesamt rund 100 Kilometern entstehen werden. Sie führt durch die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau. Die ersten Erkenntnisse der Machbarkeitsuntersuchung wurde jetzt bei einer Informations- und Dialogveranstaltung  vorgestellt.

Der untersuchte Trassenkorridor für die rund 16 Kilometer lange „West-Route“ beginnt in Spandau an der Landesgrenze zu Dallgow in Brandenburg und endet am S-Bahnhof Tiergarten in Charlottenburg-Wilmersdorf. Dabei sollen zahlreiche Wohnquartiere mit dem Olympiastadion, der Einkaufsmeile entlang der Wilmersdorfer Straße, der Technischen Universität sowie weiteren Schul- und Ausbildungszentren im und am S-Bahn-Ring verbunden werden.

Gesamtlänge von 35 Kilometer

Untersucht wird ein zwei Kilometer breiter Trassenkorridor entlang der Heerstraße und den U-Bahnhöfen Theodor-Heuss-Platz, Kaiserdamm, Bismarckstraße und Ernst-Reuter-Platz sowie der Straße des 17. Juni bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Laut Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist vorgesehen, dass die Trasse ab dem S-Bahnhof Tiergarten weiter als „Landsberger Allee – Marzahn / Ost-Route“ bis an die östliche Berliner Stadtgrenze zu Brandenburg führt. Die Gesamtstrecke der West- und Ost-Route umfasst rund 35 Kilometer.

Wie alle Radschnellverbindungen sei diese Trasse für den Radverkehr im Alltag und insbesondere für Pendler attraktiv: Lange Wege können mit zügigem Tempo gefahren werden. Dadurch verkürzen sich Reisezeiten, diese sind dann vergleichbar mit der Fahrtdauer von PKWs und dem ÖPNV. Dadurch könne der motorisierte Berufsverkehr entlastet werden.

Heerstraße bevorzugt

Rund 120 Anwohner und Radfahrer diskutierten mit den Fachplanern über Vor- und Nachteile verschiedener Streckenvarianten, Konfliktpunkte wie Querungen und Kreuzungen, die Streckenführung an den Kreisverkehren Theodor-Heuss-Platz und Ernst-Reuter-Platz sowie die Anbindung an das weitere Radwegenetz. Dabei habe sich gezeigt, dass das von der infraVelo GmbH beauftragte Planungsteam einen Verlauf der Radschnellverbindung an der Heerstraße als die derzeit fachlich beste Route bewertet. Auch in den Dialogrunden zu den drei Teilbereichen der „West-Route“ habe sich eine klare Präferenz  für den Verlauf an der Heerstraße als direkteste und schnellste Verbindung von Spandau nach Charlottenburg ergeben.

Die Machbarkeitsuntersuchung für die „West-Route“ soll im vierten Quartal 2019 abgeschlossen sein. Daran schließen sich die weiteren Planungsschritte und das formelle Planfeststellungsverfahren mit weiterer Bürgerbeteiligung an. Für diesen Planungsprozess sind insgesamt mindestens 30 Monate nötig, sodass mit einem Baubeginn nicht vor 2023 zu rechnen ist.

Berlins Radschnellverbindungen, die strahlenförmig von den Außenbezirken in Richtung Stadtzentrum führen, sollen das Radfahren auch auf längeren Strecken attraktiver machen. Weitere Informationen zum Thema gibt es hier.

Datum: 17.August 2019. Text: Redaktion. Bild: Getty Images Plus/iStock/gbh007