Randale und fehlende Stromanschlüsse sorgen für Ausfälle.

29 Säulen mit Ampelblitzern unterhält die Berliner Polizei im Stadtgebiet. Zahlreiche Autofahrer haben es in den vergangenen Monaten bemerkt: Viele der grau-roten Säulen, die Ampelsünder und Raser kontrollieren sollen, sind ständig mit Schutzfolie abgehängt und funktionieren gar nicht. Schmierereien und handfeste Randale setzen diese Geräte regelmäßig und dauerhaft außer Gefecht. „Es ist derzeit eine Zunahme dieser Sachbeschädigungen festzustellen“, erklärt Polizeisprecher Michael Gassen auf Anfrage des Berliner Abendblattes.

Opfer von Vandalismus

Gleich sieben Blitzer mussten aufgrund von Sachbeschädigungen ihren Dienst für Wochen und Monate einstellen. Doppelt schwer traf es die vor wenigen Monaten aufgestellten zehn neuen Blitzersäulen. „Die erforderlichen Stromanschlussarbeiten für diese Anlagen sind noch nicht abgeschlossen. Eine Inbetriebnahme erfolgte bislang noch nicht“, musste Senatssprecher Torsten Akmann vor wenigen Tagen auf eine Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus einräumen. Und auch die noch gar nicht betriebenen Säulen wurden bereits Opfer von mutwilligen Beschädigungen.

Jetzt hoffen Senat und Polizei noch auf den Einsatz neuer, randalesicherer Geschwindigkeitsmessanhänger. Die futuristisch anmutenden mobilen Messanlagen  befinden sich jedoch noch in der Testphase.

Durch fest aufgestellten Radaranlagen wurden in Berlin im Jahr 2017 insgesamt 227.552 zu schnelle Fahrer geblitzt. Die Einnahmen daraus betrugen mehr als 3,8 Millionen Euro. Außerdem wurden von rund 47.000 Rotlichtsündern im selben Jahr 4,2 Millionen Euro Strafgeld kassiert. Berlins ertragreichste Blitzer-Ampel steht am Großen Stern. 13.600-mal blitzte hier das Gerät im Jahr 2017.

Datum: 20. März 2019, Bild und Text: Stefan Bartylla