
Das Haus an der Burgsdorfstraße 1 steht seit knapp 20 Jahren leer. Nun könnte die Ruine endlich abgerissen werden. Die Eigentümerin hat abermals eine Frist zur Instandsetzung verstreichen lassen.
Leerstehende Geisterhäuser, mit denen über Jahre hinweg nichts passiert, gibt es in Berlin einige. Das Gebäude an der Burgsdorfstraße ist eines dieser Geisterhäuser. Hier sorgten herabfallende Fassadenteile sogar in der Vergangenheit dafür, dass Teile der Straße für Fußgänger gesperrt werden mussten. Die Besitzerin hatte trotz mehrfacher Aufforderungen der Bauaufsicht keine Sanierung veranlasst. Und das obwohl nicht nur Fenster und Dach zerstört sind, sondern bereits Bäume aus dem offenen Dach wachsen und das Haus als einsturzgefährdet gilt.
Abriss wurde festgesetzt
Mehrfach hatte das Bezirksamt bereits versucht, das Haus abreißen zu lassen, klagte auch vor dem Verwaltungsgericht. Nun könnte es tatsächlich bald so weit sein. „Der Abriss wurde festgesetzt. Sobald die Festsetzung (durch alle gerichtlichen Instanzen hindurch) abschließend rechtskräftig ist, wird der Abbruch als Ersatzvornahme durchgesetzt werden“, erklärt Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) auf eine schriftliche Anfrage der Fraktion der Piraten im Bezirksparlament. Grund für die Festsetzung war eine abermals verpasste Frist der Eigentümerin für die dringend notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Eine Übernahme des Grundstücks seitens des Bezirks sei dennoch aktuell nicht in Aussicht, so heißt es in der Antwort weiter. Die Besitzerin der Ruine im Wedding gehören noch zwei weitere Mietshäuser, an der Friedenauer Odenwaldstraße und in Wilmersdorf. Sie hat sich bislang nicht zu dem Thema geäußert.
Datum: 5. April 2021, Text: kr, Bild: IMAGO/Jürgen Ritter