Die Kontaktstelle für Suchtkranke muss Ende des Jahres seine aktuellen Räume verlassen.
Seit Monaten ist die Kontaktstelle des Vereins Fixpunkt eine wichtige Anlaufstelle für suchtkranke Menschen im Bezirk. Während die Nachfrage nach Hilfsangeboten am Platz immer weiter zunimmt, erreichte die Mitarbeiter und Betroffenen die Nachricht, dass Fixpunkt die Räumlichkeiten in der Nazarethgemeinde spätestens Ende des Jahres verlassen müsse. Diese sollen künftig von einer Kita genutzt werden.
Eine Katastrophe für den Leopoldplatz
„Wir brauchen das Angebot einer niederschwelligen Drogen- und Suchthilfe am Leopoldplatz. Die Kontaktstelle ist ein wichtiger Baustein unseres Integrierten Handlungskonzepts vor Ort und Teil des Gemeinwesensnetzwerks am Leopoldplatz“, kommentiert Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) die Entscheidung. Der Wegfall der Kontaktstelle wäre „für Anwohnende sowie Suchtkranke katastrophal.“ Sie solle deshalb unbedingt am Leopoldplatz bleiben. Dafür setzt sich auch die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung ein.
„Hierzu müssen sämtliche leerstehende Gebäude am Leopoldplatz und den angrenzenden Straßenzügen in die Prüfung mit einbezogen werden. Dazu gehören beispielsweise das leerstehende Gebäude neben der Schiller-Bibliothek und die leerstehenden Gewerberäume in der Luxemburger Straße“, heißt es in einem entsprechenden Antrag. Sollte dies nicht erfolgreich und eine Verlängerung des Mietvertrages in der Nazarathkirchgemeinde nicht möglich sein, dann, so die Forderung, solle sich das Bezirksamt dafür einsetzen, dass übergangsweise ein entsprechend ausgestatteter Container direkt auf den Leopoldplatz aufgestellt wird, „damit Fixpunkt seine wichtige Arbeit vor Ort fortsetzen kann“. Die Suche nach Ersatzflächen dürfte sich tatsächlich schwierig gestalten, „da es gerade von privaten Vermietern oft Vorbehalte gegen das Hilfsangebot und seine Zielgruppe gibt“, so das Bezirksamt.
Datum: 9. September 2020, Text: kr, Bild: imago images/Schöning