Weniger Fluglärm in Tegel und Umgebung: Die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums zieht schneller als geplant vom Ex-Flughafen TXL nach Schönefeld.
Die Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums zieht vorzeitig vom militärischen Teil des früheren Flughafens Tegel zum Airport BER. Medienberichten zufolge wird der Betrieb bis zum Jahr 2029 aufrechterhalten. Der Reinickendorfer SPD-Abgeordnete Jörg Stroedter begrüßt die damit verbundenen Kosteneinsparungen. Der Umzug müsse rasch und vollständig erfolgen.
Ursprünglich war geplant, ein neues Terminal für die Flugbereitschaft auf dem TXL-Gelände zu errichten. Dort sollten bis zur für 2032 geplanten Fertigstellung des neuen Regierungsterminals am BER mindestens drei Hubschrauber stationiert werden. Das hatte für massive Kritik, unter anderem vom Bund der Steuerzahler, gesorgt. Daraufhin wurde der Plan fallengelassen. Der Betrieb der drei Hubschrauber in Tegel-Nord hätte bis zum ursprünglich für das Jahr 2032 angepeilten Umzug rund 62 Millionen Euro Steuergeld gekostet, hieß es aus der FDP-Fraktion im Bundestag.
2.2 Millionen Euro für die Miete in Tegel
Am Standort der Flugbereitschaft in Tegel betrugen die Kosten für die Miete pro Jahr rund 2,2 Millionen Euro, für Absicherung und Bewachung 2,4 Millionen Euro, dazu kamen Betriebskosten für in Höhe von 320.000 Euro und die Ausgaben für den Bauunterhalt von 240.000 Euro, so Stroedter. “Zum Glück für alle Steuerzahler fallen diese Kosten dann nicht mehr an.” In Schönefeld brauche man keinen Neubau für gut 350 Millionen Euro. Das dort seit 2019 vorhandene Regierungsterminal könne weiter genutzt und bei Bedarf entsprechend ausgebaut werden.
Am 8. November 2020 war das letzte Flugzeug ab Tegel gestartet. Ab Mai sollen im Terminal die „Urban Tech Republic“ und 5.000 Wohnungen im angrenzenden Schumacher Quartier entstehen.
Datum: 15. April 2021, Text: red/nm, Archivbild: imago/photothek