Gute Nachricht für Pendler und staugeplagte Anwohner: Die Europäische Union fördert die Planung für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Spandau und Nauen. Damit nimmt das Verkehrsprojekt eine wichtige Hürde.
Die EU hat die Förderung zum Ausbau der Bahntrasse zwischen Spandau und Nauen bestätigt. Die Höhe wird mit 7,3 Millionen Euro angegeben. Zuvor hatten Berlin und Brandenburg die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet. Insgesamt belaufen sich die Planungskosten auf rund 23 Millionen Euro. Die restlichen Kosten werden durch die beiden Länder abgesichert.
Das Vorhaben gehört zum Schienenausbauprojekt i2030, in dem sich Berlin und Brandenburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen haben, um mehr und bessere Schienenverbindungen für die gesamte Hauptstadtregion zu schaffen. Das teilt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit.
Täglicher Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen
„Endlich werden der Ausbau des Regionalverkehrs und die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Havelland konkret“, so Spandaus Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD). „Nur mit diesen beiden Maßnahmen kann der tägliche Verkehrskollaps auf Spandaus Straßen im Berufsverkehr erfolgreich bekämpft werden.“ Die Finanzierungszusage der EU untermauere die Notwendigkeit, dieses Vorhaben mit Tempo voranzutreiben.
Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne): „Mit dem sechsgleisigen Ausbau des Nadelöhrs Spandau-Nauen versorgen wir nicht nur die zahlreichen Pendler aus dem Nordwesten Berlins, wir stärken auch die Anbindung an Hamburg und entlasten den Güterverkehr für den nördlichen transeuropäischen Raum.“
Der Verkehr, für den bislang nur zwei Gleise zur Verfügung stehen, soll künftig möglichst je zwei eigene Gleise für die S-Bahn, den Regionalverkehr und den Fernverkehr erhalten.
Senat: Bürger werden frühzeitig einbezogen
Die Vorplanung für den i2030-Korridor wird laut Senatsverwaltung bis Ende des Jahres 2023 andauern. Derzeit läuft die EU-weite Ausschreibung für das Planungsbüro, damit im kommenden Jahr die vertiefenden Planungen beginnen können. Die Vorplanung wird eine Vorzugsvariante ermitteln, die letztlich in einem Planfeststellungsverfahren fixiert werden kann. „Innerhalb des Planungsprozesses werden die betroffenen Bürger und Anrainerkommunen frühzeitig einbezogen“, so die Senatsverwaltung
Auch Roger Lewandowski, Landrat des Landkreises Havelland, hat hohe Erwartungen an das Projekt. Nach der Vorplanungsphase müsse möglichst schnell mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden, um die Verkehrssituation gerade wegen der Stoßzeiten zu entspannen.
Aktuelle Informationen zum Projekt finden sich auf www.i2030.de/west
Datum: 7. Januar 2021, Text: red/nm, Bild: imago images/Schöning