Grüne setzen sich für ein emissionsfreies Verkehrskonzept ein.
Klimaschutz fängt bekanntlich vor der eigenen Haustür an. Zunehmend gerät in den Blick, was die Bezirke tun können, um Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Nach den Vorstellungen der Grünen könnte Reinickendorf bereits im Jahr 2030 klimaneutral sein.
„Nach den Beschlüssen des Klimakabinetts ist klar geworden, dass wir nicht auf zukunftsfähige Entscheidungen des Bundes warten können“, so Andreas Rietz, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. „Wir müssen jetzt aktiv werden und die bezirkliche Klimapolitik verbindlich, konsequent und mutig gestalten, um voranzukommen.“ Vergangene Woche hat der Berliner Senat die „Klimanotlage“ beschlossen. Damit verschärft die rot-rot-grüne Koalition ihre Klimaziele: Bis 2050 sollen klimaschädliche Emissionen stark sinken.
30 Prozent CO2 eingespart
Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) verweist unter anderem auf die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude. Bis 2022 würden rund 33 Millionen an 25 Standorten im Bezirk investiert. Daneben forciere das Bezirksamt die Absicht, die Energieerzeugung aus regenerativen Energien zu steigern. In bezirklichen Liegenschaften seien zwischen 2010 und 2017 13.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart worden. Das sei ein Minus von knapp 30 Prozent.
Reinickendorf sei an vielen Punkten auf einem guten Weg und habe viel Potenzial, so Rietz. Schwächen sieht er vor allem bei der Bauleit- und der Verkehrsplanung. Im Bezirk gebe es bislang kein Konzept für eine zukunftsfähige Mobilitätspolitik. „Die Schaffung einer Infrastruktur für emissionsfreie Mobilität wäre für den bezirklichen Klimaschutz unabdingbar, stattdessen herrscht eine einseitige Fixierung aufs Auto.“ Voraussetzung für einen erfolgreichen Klimaschutz sei die Schaffung von geeigneten Organisationsstrukturen.
Datum: 19. Dezember 2019. Text: Nils Michaelis. Bild: imago images/Jürgen Ritter