Landesdenkmalamt lehnt Modulbau an der Aroser Allee ab.
Reinickendorf-Ost benötigt dringend eine zusätzliche Grundschule. Seit sieben Jahren bereiten Bezirk und Senat das Projekt vor. Doch die Lage ist verfahren und ein Start der Bauarbeiten nicht in Sicht.
Als Standort hat der Senat ein Grundstück an der Ecke Thurgauer Straße/Aroser Allee im Blick. Dort sehen die Planer einen Neubau in einer vergleichsweise schnellen und kostengünstigen Modulbauweise vor. Doch ein solches Vorgehen lehnt das Landesdenkmalamt in der Umgebung der Weißen Stadt, einer Unesco-Welterbestätte, ab. Generell seien Neubauten aber möglich. Ein anderes Grundstück steht in Reinickendorf-Ost für einen Schulneubau nicht zur Verfügung.
Dregger: Senat verkennt Lage.
CDU-Fraktionschef Burkhard Dregger hat kürzlich bei Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) den aktuellen Stand zur Sache abgefragt. Der Reinickendorfer Abgeordnete wirft Scheeres und Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) vor, die „Notwendigkeit einer neuen Grundschule in Reinickendorf-Ost“ zu verkennen. Dregger: „Aufgrund des Denkmalschutzes brauchen wir einen standortspezifisch angepassten Individualbau. Der vom Senat geplante serielle Modulbau lässt sich hier nicht realisieren.“
Spätestens im April 2018, als das Landesdenkmalamt (LDA) erste Bedenken zum typisierten Schulbau äußerte, hätte der Senat andere, also individuelle Bauoptionen für diesen Standort prüfen können und müssen, damit der Neubau termingerecht sichergestellt werde – der geplante Baubeginn sei ursprünglich 2020 und sodann 2021 gewesen. „Dies hat der Senat versäumt. Dass das Vorhaben scheinbar nicht weiterverfolgt wird, also beerdigt wurde, ist für den Kiez ein folgenschweres Ergebnis. „
Schülerzahlen steigen
Die Landesregierung müsse ihr Schulneubaukonzept dem Denkmalschutz passend
umgestalten. „Wir brauchen diese neue Schule, nicht nur wegen der steigenden Schülerzahlen,
sondern auch, weil unsere vier Grundschulen im Kiez keine Kapazitäten für zusätzliche
Ergänzungsbauten und temporäre Container haben“, so Dregger.
Datum: 13. April 2020. Text: Redaktion. Bild: imago images/Jürgen Ritter