Das Land Berlin konnte keine Warnwesten verteilen.
Der Schulträger Christburg Campus hat sich entschieden, das Thema Warnwesten als wichtige Maßnahme zur erhöhten Verkehrssicherheit selbst in die Hand zu nehmen. Der Entschluss entstand nach dem Beschluss des Berliner Schulverwaltung, auf die Warnwesten des Sponsors „Autodoc“ zu verzichten.
Grund ist, dass der Online-Autoteile-Händler angeblich auf Internetseiten mit rechtsradikalem und islamophobischen Inhalten Werbung geschaltet haben soll. Dafür werden in den nächsten Tagen hunderte Warnwesten für die eigenen Erstklässler der drei Grundschulen in den Stadtteilen Prenzlauer Berg, Hellersdorf und Spandau sowie für Schüler von Schulen in der Umgebung der Christburg-Campus-Standorte bereitgestellt.
Spontane Entscheidung
Dirk Noack, Vorsitzender der Geschäftsführung des Christburg Campus, betont, dass die Sicherheit der Schüler Vorrang habe: „Wenn der Senat es nicht schafft, dafür Warnwesten zur Verfügung zu stellen, dann müssen wir das dieses Jahr selbst in die Hand nehmen.“ Die Westen für die neuen ABC-Schützen wurden in den vergangenen Jahren immer von einem Sponsor bereitgestellt. In diesem Jahr musste die Aktion bedauerlicherweise abgesagt werden.
Man hätte sich, so Noack, spontan entschieden, nicht nur die eigenen Schüler mit Warnwesten auszustatten, sondern auch öffentliche Schulen in der Umgebung der Christburg-Campus-Standorte zu unterstützen. Man wolle als staatlich anerkannte Ersatzschulen in freier Trägerschaft mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass man zusammen mit den staatlichen Schulen eine gemeinsame Verantwortung für die Schüler habe und diese wahrnehme.
„Die Zeit der Zweiklassengesellschaft, in der der Senat die freien Schulen immer wieder vergisst, muss aufhören. Wir wollen Partner auf Augenhöhe sein“, so Noack.
Datum: 06. September 2019 Text: Redaktion Bild: imago images/Steve Bauerschmidt