Architektur: DDR-Plattenbauten und Teile des Platzes stehen nun unter besonderem Schutz.
Vor allem für Touristen und Berlin-Besucher ist der „schönste Platz Berlins“ wie der Gendarmenmarkt häufig genannt wird, ein Anziehungspunkt. Seine Platzgestaltung sowie einige der angrenzenden DDR-Plattenbauten stehen nun unter Denkmalschutz. Der frühere „Platz der Akademie“, sei „schließlich der bedeutendste Platzraum der Postmoderne in der DDR“, wie Kultursenator Klaus Lederer (Linke) während eines Presserundgangs erklärte. Aufgrund dieser geschichtlichen, künstlerischen sowie städtebaulichen Bedeutung hat das Landesdenkmalamt Berlin die Bauten und die Platzgestaltung des Gendarmenmarkts jetzt unter besonderen Schutz gestellt.
Bedeutendes DDR-Zeugnis
„Für Touristen, aber auch für viele Berlinerinnen und Berliner ist der Gendarmenmarkt ein historischer Platz aus dem alten Preußen. Tatsächlich aber stammt ein Großteil der Platzgestaltung aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Mit der Unterschutzstellung würdigen wir diese Zeitschicht und zeigen, dass auch das jüngere Erbe unseren Schutz verdient“, sagte der Staatssekretär für Europa, Gerry Woop (Linke).
Die nun geschützten Bauten an der südlichen, westlichen und östlichen Seite des Platzes wurden Anfang der 80er-Jahre errichtet. Gleichzeitig fanden Arbeiten an den beiden Domen, dem Konzerthaus und an der Freifläche statt. Die jüngsten Unterschutzstellungen am Gendarmenmarkt zeigten eindrücklich, dass „Platte“ nicht gleich „Platte“ ist, sagte Christoph Rauhut, Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin. „Hier wurden Fertigteile individualisiert und historische Vorbilder neu interpretiert. Aus der Modulbauweise entstanden variantenreiche Straßenfronten. Das verdeutlicht den hohen künstlerischen Anspruch der Entwürfe.“
Datum: 9. Februar 2021, Text: kr/red., Bild: Fritz Zimmermann