Künstlerin Mia Florentine Weiss zeigt 40 Meter langes Kreuz.

Noch bis zum 24. November zeigt das Museum Nikolaikirche eine monumentale Installation der Performancekünstlerin Mia Florentine Weiss. Unter dem Titel Kreuz Weg wird ein rund 40 Meter langes und 20 Meter breites liegendes, begehbares Kreuz aus zehn Tonnen Stahl das gesamte Mittelschiff des Kirchenbaus einnehmen. Gebettet auf Steinen aus 47 Ländern Europas wird es in der Ausstellung zur Kreuzung, die Besucher zum Dialog und Perspektivwechsel einlädt.

Symbol der Einheit

Das Kreuz wird dabei zum Symbol des vom deutschen Kaiserreich „mit Gott“ geführten 1. Weltkrieges, zum Symbol eines sinnlosen Schlachtens, das Millionen Menschen das Leben kostete und schließlich zum Symbol des „Friedens“ von Versailles wurde. Doch die Arbeit weist weit über den vor über 100 Jahren geschlossenen Versailler Vertrag hinaus, denn unter dem Kreuz findet sich Erde aus den Ländern eines Europas, das größer, weiter und verschiedener ist als das politische Konstrukt der Europäischen Union. 47 Staaten bilden den Europarat, der sich als Hüter von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit versteht. Die Steine, auf denen das Kreuz symbolisch aufgebahrt ist, hat die Künstlerin aus Erde gepresst, die sie auf einer performativen Reise durch alle 47 Staaten Europas gesammelt und für die Installation nach Berlin gebracht hat.

Unter dem Hashtag #LoveEurope ist die Dokumentation der Performance weltweit nachzuerleben. Der Ort des Geschehens steht als säkularisierter Kirchenbau und Museum für Begegnung und Austausch. Die Installation kann täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet sechs Euro. Mehr Informationen zum Projekt gibt es online.

Datum: 7. September 2019, Text: Redaktion, Bild: Markus C. Hurek