Bis Ende Dezember werden Vorschläge für ein neues Konzept gesammelt.

Zahlreiche Proteste hatte es in den vergangenen Monaten um die Pläne in der Markthalle Neun gehagelt. Der bei vielen Kiezbewohnern äußerst beliebte Discounter in der zwischen Pückler- und Eisenbahnstraße gelegenen Markthalle sollte schließen. Stattdessen sollte dort ein Drogeriemarkt öffnen. Die hitzigen Diskussionen über diese Pläne sowie die Unzufriedenheit über einige Angeboten in der Halle zeigten, dass bei Händlern und den Hallenbetreibern die Interessen und Wünsche aller Kunden und Nachbarn nicht eindeutig bekannt sind.

Verschiedene Interessen

„Der Aldi muss in der Markthalle bleiben“, „Mehr Unterstützung für kleinere Läden“, „Eine Food-Coop muss hier öffnen“ oder „Wir brauchen einen Drogeriemarkt in der Nachbarschaft“ – so lauteten die verschiedenen Meinungen der Nachbarn zum Thema Nahversorgung und Lebensmitteleinkauf. Seit September 2019 hat das Bezirksamt in einem Dialogverfahren Kurzinterviews in der Nachbarschaft durchgeführt, bei denen diese und andere Statements zusammen getragen wurden. Eine erster Zwischenstand dieser Befragung ist an einem großen Board, angebracht an der Rückwand des Kaffeestands Inge, bereits auf zahlreichen kleinen Spickzetteln nachzulesen. Bis Ende des Jahres wird die Stellwand regelmäßig aktualisiert. Die Interviews zu den Themen Umfeld, Essen und Gemeinschaft werden an insgesamt 36 Orten im Kiez bis Ende Dezember fortgeführt. Die Antwortsammlung stellt dabei den ersten Abschnitt des Verfahrens dar.

Nachbarschaftswoche geplant

Zwischen dem 6. und dem 11. Januar ist in der Markthalle eine einwöchige Nachbarschaftswoche geplant, bei der die Standpunkte, Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer konkretisiert und ausgewertet werden sollen, um sie Ende Januar in einer Dialogwerkstatt vorzustellen. Alle dann entwickelten Vorschläge sollen in die Angebotsgestaltung der Markthalle einfließen.

Datum: 5. Dezember 2019, Bild und Text: Stefan Bartylla