Entspanntes Radeln auf der Havelchaussee: Was derzeit an den meisten Tagen kaum möglich ist, soll bald Alltag werden.
Die Linke-Fraktion im Bezirksparlament von Charlottenburg-Wilmersdorf setzt sich seit Monaten für die Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Strecke durch den Grunewald ein. Nun schlossen sich SPD und Grüne einem entsprechenden Antrag im Verkehrsausschuss an.
„Die Straße wird von Autofahrerinnen und Autofahrern vor allem als Abkürzung zur A100 genutzt. Für Radfahrerinnen und Radfahrer gibt es auf der kurvenreichen Strecke keinen nutzbaren Radweg, sodass es immer wieder zu gefährlichen Überholmanövern und Unfällen kommt“, so die Linke-Fraktion. Damit die Straße weiterhin von allen Berlinern nutzbar bleibe, soll der Zugang zu den Ausflugsgaststätten gewährleistet bleiben und die Bus-Anbindung der Badestrände weiter ausgebaut werden.
Online-Petition unterstützen
Die Fraktion will nun auch eine Online-Petition unterstützen, die sich für das Thema einsetzt. Die Initiatoren freuen sich über die „erste wichtige Hürde“, die jetzt genommen sei. Mehr als 5.000 Unterschriften konnten sie bereits sammeln. Sie wollen weiter „Druck machen“, wie sie nach der Entscheidung ankündigten. „Es gibt wohl keine Straße in Berlin, die besser als Fahrradstraße geeignet ist als die Havelchaussee. Für den Durchgangsverkehr wird sie nicht gebraucht, die Avus verläuft fast parallel. Für Ausflügler gibt es die traditionelle Bus-Linie 218 der BVG. Und die wenigen Anlieger können leicht von der Sperrung ausgenommen werden“, so die Begründung ihrer Forderung.
Bis Radfahrer aber tatsächlich auf einem eigenen Radweg auf der Havelchaussee fahren können, ist es jedoch noch ein weiter Weg, da auch der Bezirk Steglitz-Zehlendorf und die Senatsverwaltung beteiligt werden müssen.
Datum: 22. November 2020, Text: kr, Bild: imago images/Joko