Weißdorn, die „Arzneipflanze des Jahres“, gilt als anerkanntes Arzneimittel in der Naturmedizin.
Weiße Blüten im Frühjahr, rote Beeren im Herbst: Weißdorn sieht nicht nur wunderschön aus, sondern sorgt auch für gesunden Genuss. Jedes Kind, das je in einem Park gespielt hat, wird seine schneeweißen Blüten schon einmal gesehen haben. Dass man aus diesen und aus den  Blättern Tee machen kann, ist auch bekannt. Dass er dazu auch noch unverschämt gesund ist – und zwar von den Blüten über die Blätter bis zum  Stiel und den Früchten – und positive Auswirkungen auf Herz und Kreislauf hat, ist nicht ganz so verbreitet. Um die Bedeutung von Pflanzen als wirksame Medizin stärker ins Bewusstsein zu rücken, kürt der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg jedes Jahr eine Heilpflanze zur „Arzneipflanze des Jahres“. Im Jahr 2019  darf nun also der Weißdorn diesen Titel tragen.

Die Pflanze aus der Familie der Rosengewächse werde seit vielen Jahrhunderten vor allem gegen Herz- und Kreislaufschwäche eingesetzt, sagte Tobias Niedenthal vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde  gegenüber  aerzteblatt.de. Viele Studien hätten bestätigt, dass die Pflanze eine Wirkung auf das Herz habe. „Der größte Vorteil ist, dass Nebenwirkungen fast nicht vorhanden und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht bekannt sind.“

Anerkanntes Arzneimittel

Seit 2016 ist der Weißdorn aufgrund der Unbedenklichkeit und der guten Verträglichkeit des Wirkstoffs von der deutschen Zulassungsbehörde als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Weißdorn sei damit das einzige bekannte mild wirkende pflanzliche Mittel gegen Herzschwäche. Dazu muss man die Wunderpflanze jedoch regelmäßig einnehmen. Weiterhin gilt der Weißdorn als gut wirkendes Mittel gegen nervöse Beschwerden wie Schlafstörungen, Schwindelgefühle, Ohrensausen oder Krämpfe. Übrigens: Das Mus aus den Früchten gilt in der Naturheilkunde als Hausmittel bei Hitzewallungen in den Wechseljahren. Ausprobieren kann nicht schaden.

 Geselliger Typ

Wer einen im Garten pflanzen will, muss gar nicht viel beachten. Denn er ist ein sehr geselliger Baum und steht gerne nah an anderen Bäumen oder Sträuchern. Sonnig bis halbschattig und Platz, um seine Wurzeln tief in die Erde zu treiben, viel mehr braucht er nicht. Ein pflegeleichter Strauch also, der in der Naturmedizin eine immer größere Rolle spielt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Weißdorn einsetzen wollen.
Datum: 09. Mai 2019, Text: Sara Klinke, Bilder: Getty Images Plus/iStock/v_zaitsev, unpict, chengyuzheng