Mehr als 100 neue Mietwohnungen entstehen auf dem Areal des Künstler-Quartiers.

Dass das ehemalige Obdachlosenasyl, die Wiesenburg, an der Wiesenstraße saniert werden muss und auf dem Grundstück Neubauten entstehen sollen, ist seit Jahren bekannt. Nun haben die Bauarbeiten begonnen. Für die Künstler, die seit 20 Jahren in der Wiesenburg arbeiten und leben, soll sich bis auf den Baulärm, der von nebenan herüberschallt, zunächst einmal nichts ändern. „Das Bebauungskonzept wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern aus Bezirk, Stadtplanung, Denkmalpflege, dem Quartiersmanagement Pankstraße und dem Verein Die Wiesenburg in einem zweistufigen Werkstattverfahren entwickelt“, erklärt Degewo-Sprecherin Isabella Canisius.

Ab April beginnen die Hochbauarbeiten für den Wohnungsneubau. Insgesamt entstehen am Standort 102 Mietwohnungen mit ein bis vier Zimmern, davon 51 öffentlich gefördert, sowie rund 490 Quadratmeter Gewerbefla?che (siehe Titelbild). Die geplante Fertigstellung ist im Fru?hjahr 2021. Dabei sollen Kunst und Wohnen nebeneinander bestehen. „Wir wollen das historische Gelände behutsam weiterentwickeln und mit unserem Neubau Menschen weiteres bezahlbares Wohnen in zentraler Lage auf der Wiesenburg ermöglichen“, beschreibt Degewo-Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann die Neubaupläne. Die Künstler der Wiesenburg zeigten sich im Sommer des vergangenen Jahres besorgt über die schleppend vorangehende Abstimmung mit der Degewo. Nach wie vor gilt das Künstlerareal aber als positives Beispiel dafür, wie Sanierungs- und Neubaupläne nicht zu Lasten der langjährigen Mieter gehen müssen. Dennoch wird sich auf dem Areal einiges verändern. Als erste Maßnahme mussten etwa 48 Laubbäume gefällt werden, deren Baumwurzeln mit den Kellerdecken der alten Gebäude verwachsen waren.

Datum: 20. März 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: DAHM Architekten