Kultur: Das Jüdische Museum zeigt Werke von  acht Künstlerinnen.

Passend zum 13. Kultursommer, der unter der Überschrift “Der Sommer der starken Frauen“ steht, sind auch die acht Künstlerinnen dieser Runde Frauen. Sie alle leben in Berlin, sieben von ihnen kommen aus Israel. Für den Kunstautomaten haben sie insgesamt 3.500 kleinformatige Objekte entworfen. Form und Material wählten die Künstlerinnen selbst. Das Spektrum reicht von Puzzleteilen und Betoneis über Souvenirs und Leporellos bis zu Fotografien und Stoffbeuteln.

Bestickter Stoff

Unter den handsignierten Originalen befinden sich in dieser Runde die fünf Fotografien der israelischen Künstlerin Shimrit Kalish, deren Serie „fremdes Land“ durch ihre Träume inspiriert wurde. Shai Keren hat einen Stoffbeutel für „Alte Sachen“ gestaltet – eine Anspielung auf den Jiddischen Ausdruck für Trödel, der auf Deutsch genauso lautet. Bei der multi-diziplinären Künstlerin Adi Liraz gehört Transformation wesentlich zum künstlerischen Schaffen: Ein selbstverfasstes Gedicht transformiert sie in mehreren Schritten in ein besticktes Stück Stoff. Auch Shira Orion schreibt Gedichte, für den Kunstautomaten aber erzählt sie in Form von Illustrationen im Postkartenformat. Yifah Raz „Betoneis am Stiel“ weckt Erinnerungen an einen heißen Sommertag. 500 Puzzleteile verteilt Maja Gratzfeld mit dem Kunstautomaten in alle Welt. Gibt man den Zahlencode eines jeden Puzzleteils auf ihrer Website ein, ergibt sich Stück für Stück am Ende das Gesamtbild. Alonah Rodeh hat Gesetzestafeln geschaffen, auf denen jeder seine ganz persönlichen Gebote aufstellen kann, und Keren Shalev ein organisch geformtes Objekt, das als Andenken dient.

Wunderbares Format

Seit August 2013 bietet das Jüdische Museum in seiner Dauerausstellung Kunst aus dem Automaten an. „Der Kunstautomat ist ein wunderbares Format, um zeitgenössische Kunst in unsere Schau zu integrieren. Jedes Kunstwerk erzählt auf seine Weise von jüdischem Leben“, sagt Gelia Eisert, Kuratorin des Kunstautomaten. Die 6.050 Kunstwerke der bisherigen vier Runden verkauften sich innerhalb weniger Monate.

 red, Bild: Jüdisches Museum