Neue Ausstellung zeigt Bilder von Günter Neupel.

Die Galerie Art Cru, Berlins einzige Galerie für sogenannte Outsider Art, zeigt ab dem
8. Februar Bilder von Günter Neupel. Zwischen Zeichnung und Malerei sowie Märchen und Mythos hat der Künstler eine eigene Formensprache entwickelt. Seine Werke erzählen Geschichten, die aus einer anderen Welt zu stammen und wie aus der Zeit gefallen scheinen. Bis zum 16. März haben Besucher Gelegenheit, die dichten Arbeiten zu entdecken. Outsider Art bezeichnet Kunst von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung oder geistigen Behinderungen. Neupel, Jahrgang 1958, begann im Jahr 1982, während eines Aufenthalts im Max-Plank-Institut für Psychiatrie, mit dem Malen. Heute ist der Münchner mit seinen Werken in vielen Galerien vertreten und Sonderpreisträger des Kunstförderpreises „Seelenart“. Bekannt ist er vor allem für seine Mandala-artigen Formen und die Aufteilung seiner Bilder in mehrere rechteckige Bildflächen. Oft findet man, in wiederkehrender Motivik, Tiere, zum Beispiel Vögel, Löwen, Fische oder Hirsche, die wie kleine Gottheiten mit einer symbolischen Bedeutung verknüpft zu sein scheinen.

Die mit Plakatfarben kolorierten Figuren sind meist mit Finelinern konturiert, was den Bildern durchgehend eine Flächigkeit verleiht. Gleichzeitig wirken sie außergewöhnlich lebendig, voll von geheimer Bedeutung, und wie beseelt von einer vibrierenden Energie, die jede Ecke des Bildes erfasst. Wer sich selber vom Schaffen Neupels überzeugen möchte, hat dazu Dienstag bis Samstag, 12 bis 18 Uhr, in der Oranienburger Straße 27, Gelegenheit.

Datum: 4. Februar 2019, Text: Redaktion, Bild: Günter Neupel, Tanz der Derwische, 2013, Fineliner, Buntstift, Plaka, Tusche auf Naturpapier, 100×64