Ehrenamtspreis: Bei der diesjährigen Verleihung der Bezirksmedaille wurden auch Jugendliche für ihr außerordentliches Engagement im Bezirk geehrt.

Freiwillig Aufgaben übernehmen, andere Menschen mitreißen und motivieren – für Johannes Behrens gehört freiwilliges Engagement zum Alltag. Der 17-jährige Schüler des Andreas-Gymnasiums in Friedrichshain setzt sich schon seit Jahren für seine Mitschüler ein und hat schon einiges erreicht. Diese Mühe wurde belohnt. Am vergangenen Freitag erhielt der engagierte Oberstufenschüler den Jugend-Engagementpreis von Friedrichshain-Kreuzberg.

Keine Egoisten

Während den erwachsenen Bürgern, die sich im Bezirk für das Gemeinwohl anderer einsetzen, jährlich die Bezirksmedaille verliehen wird, sollten in diesem Jahr zum zweiten Mal auch Jugendliche geehrt werden, die ehrenamtlich in ihrer Schule oder in der Nachbarschaft tätig sind. „Jugendliche erfüllen eben nicht das Klischee, dass sie nur an sich denken. Deshalb wollen wir diejenigen auszeichnen, die das Gegenteil beweisen“, so Andy Hehmke, Bezirksstadtrat für Schule, Wirtschaft und Ordnung. Johannes Behrens ist einer von ihnen. Schon in der Grundschule war er Klassensprecher. Diese Position behielt er auf dem Gymnasium bei und übernahm außerdem die Aufgabe des Schülersprechers in der Schülervertretung. Doch nicht nur das, seit der 7. Klasse ist er Mitglied des Bezirksschülerausschusses (BSA) und wurde dort auch zum Vorsitzenden. Später trat er dem Schulbeirat im Landesausschuss bei. „In der Politik würden wir sagen, er ist ein Multifunktionär“, lobt ihn Hehmke.  Vor allen Dingen setzt er sich für seine Mitschüler ein. Mit den Projekten „Schüler helfen Schülern“ oder „Fit für’s Abi“ will er ein Zeichen für Solidarität setzen. Bei dem zweiten Projekt beispielswiese, besuchen Oberstufenschüler die zehnten Klassen, um sie aufzuklären, was sie in der Abiturphase erwartet. Dadurch werden sie vorbereitet, sodass ihnen die Angst genommen werden kann.

Sein Ziel ist es, dass alle zufrieden sind. Deshalb möchte er die Möglichkeit nutzen, die Schule als Lebensraum mitzugestalten. Zurzeit setzt er sich für eine liberalere Handhabung des Handys ein und versucht klare Handyregeln für die Schule zu schaffen. Der Oberstufenschüler zeigt sich zuversichtlich. Eine Probephase für die neue Regelung habe er nach dem zweiten Anlauf bereits erreicht. „Das Zusammenspiel zwischen Schülern, Lehrern und Eltern ist bei  Projekten sehr erstrebenswert“, erzählt er. Bei so viel Engagement kommt schon viel Arbeit zusammen. Trotzdem stellt das für den 17-Jährigen keinen Stressfaktor dar. Er sei immer noch sehr frei und habe großen Spaß an der Umsetzung seiner Vorhaben. Neben Johannes wurden noch Odin Leipner von der Blumengrundschule, sowie die Klasse 9/3 des Heinrich-Hertz-Gymnasiums geehrt.

Große Alltagshelden

Außerdem verlieh Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann die Bezirksmedaille an erwachsene Ehrenamtliche aus dem Bezirk. Dazu zählen Emel Yarcan und Gabriele Dörin, den Miteinander ohne Grenzen e. V., Aydin Akin und  Renate Schüssler. Eine weitere öffentliche Belobigung ging an Neira Alic für ihren lebensrettenden Einsatz, als sie einen  Schüler aus dem Gleisbett der U-Bahn gezogen hat.

Autor und Bild: Marley Lackermann