Spannende Geschichten am Internationalen Museumstag.

Das erleben Besucher des Militärhistorischen Museums (MHM) in Gatow auch ganz selten: Literat(o)uren zum Luftkrieg. Zu vier anderthalbstündigen Führungen lädt das Museum am Rande Spandaus. Vorgestellt werden Texte und Gedichte zu den ausgestellten Kampfflugzeugen und zum Luftkrieg. Damit reiht sich das MHM in die Reihe jener Einrichtungen in Deutschland ein, die am 22. Mai den 39. Internationalen Museumstag begehen. Unter dem Motto „Museen in der Kulturlandschaft“ steht in diesem Jahr die Vernetzung der Museen in ihrem (kulturellen) Umfeld im Mittelpunkt. Denn Museen enden nicht an ihren Mauern oder Zäunen, sondern sie überschreiten Grenzen – zu anderen Kultursparten, zur Umwelt, zum Umfeld, zur Region, zu anderen Ländern und nicht zuletzt zu den Medien. Oder – wie in Gatow – zu Kriegsgerät und Literatur.

Menschlicher Körper

In Berlin sind diesmal rund 50 Museen mit über 100 Aktionen dabei. Viele von ihnen öffnen Türen, die sonst verschlossen sind, oder nehmen ihre Besucher mit auf außergewöhnlichen Führungen. Spannendes für Erwachsene gibt es auch im Ottobock Science Center, Ebertstraße 15a, können Besucher von 10 bis 18 Uhr erfahren, wie die Bewegungen des menschlichen Körpers funktionieren. Die dreigeschossige Ausstellung „Begreifen, was uns bewegt“ hilft durch multimediale Installationen dabei, Erfindungen zu verstehen, die körperlich eingeschränkten Menschen mehr Mobilität ermöglichen. Außerdem kann ausprobiert werden, wie der Gleichgewichtssinn des Menschen funktioniert oder wie es ist, mit einem Rollstuhl durch Berlin zu fahren. Das Stadtmuseum Berlin, Am Köllnischen Park 5, bietet um 11 und 13 Uhr Tandemführungen zu ausgewählten Objekten aus der Sammlung an. Angelehnt an das Projekt „Kultur öffnet Welten“ der Bundesregierung führen Museumsmitarbeiter gemeinsam mit Menschen verschiedener Herkunft die Besucher durch das Museum und stellen einzelne Objekte vor. Dabei steht der interkulturelle Dialog im Vordergrund.

Historisches Speed-Dating

Musikfans dürfen sich freuen: Von 14 bis 15 Uhr lässt der Pianist Jörg Riehle bei einer Führung durch die Sammlung des Musikinstrumenten-Museums, Ben-Gurion-Straße, ausgewählte Musikinstrumente aus sechs Jahrhunderten erklingen. Zum Finale erleben die Besucher ein Kurzkonzert auf der Mighty Wurlitzer Orgel, einer der größten Theaterorgeln Europas. Das Museum besitzt rund 3.300 Instrumente aus sechs Jahrhunderten, gut 800 davon sind in der Schausammlung zu sehen.

mw / Bild: MHM Gatow