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Senat prüft neue Radschnellwege /Teltowkanalroute rückt näher.

Der Radverkehr boomt. Um ihm, wie im Mobilitätsgesetz vorgesehen, mehr Platz einzuräumen und noch mehr Menschen zum Umstieg vom Auto aufs Rad zu bewegen, bringt der Senat eine Reihe von Radschnellverbindungen auf den Weg. Im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurden 30 potenzielle Trassenkorridore genauer untersucht. Die zwölf am besten bewerteten Abschnitte wurden zu insgesamt acht Trassenkorridoren zusammengefasst. Für drei Verbindungen läuft die Untersuchung der bestmöglichen Streckenführung bereits, für weitere sieben sind die Machbarkeitsuntersuchungen jetzt gestartet.

Baubeginn 2022

Am fortgeschrittensten sind die Planungen für die Teltowkanalroute. Kürzlich wurden die möglichen Streckenverläufe vorgestellt. Die vom Bahnhof Südkreuz bis nach Zehlendorf führende Strecke ist rund 10,5 Kilometer lang und würde die Stadtteile Lichterfelde, Lankwitz und Steglitz bis nach Schöneberg passieren. Die Machbarkeitsuntersuchung soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Mit dem Baubeginn rechnet die zuständige Senatsverwaltung für das Jahr 2022. Die Y-Trasse, die zum Teil entlang der A113 verläuft, verbindet Adlershof mit Neukölln und Kreuzberg.

Eine weitere Trasse führt von Mitte über Tegel nach Spandau. Eine andere umfasst Königsweg und Kronprinzessinnenweg. Der „Panke-Trail“ führt vom östlichen Alt-Mitte nach Pankow. Die West-Route verläuft von Spandau über Mitte nach Marzahn, wo sie auf die neunte Route trifft. Eine Trasse umfasst den Bereich zwischen Spandauer Damm und Freiheit in Spandau, eine andere die Strecke von der Nonnendammallee zur Falkenseer Chaussee. Eine weitere Trasse verbindet Heiligensee mit dem Spandauer Osten. Außerdem ist vorgesehen, die Tangentiale Verbindung Ost zwischen der B1/B5 in Marzahn und der Straße An der Wuhlheide durch einen Radschnellweg zu ergänzen.

Wichtiger Schritt

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für Grüne) erklärte: „Die Radschnellverbindungen verbessern die Radinfrastruktur entscheidend. Lange Strecken können sicher und komfortabel zurückgelegt werden. Das ist ein Anreiz, etwa für den Weg zur Arbeit vom Auto auf das Rad umzusteigen. So bringen wir die Verkehrswende voran.“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) reagierte zurückhaltend auf Günthers Ankündigung. Zu umständlich und zu langsam, so lässt sich die Kritik insbesondere an der Planung für die Teltowkanalroute zusammenfassen. Außerdem fehle ab der Kolonnen- beziehungsweise Yorckstraße eine Anbindung an die City. Gemeinsam mit dem BUND und anderen Initiativen hatte der ADFC zuvor einen Entwurf für ein lückenloses und 3.000 Kilometer langes Radwegenetz, das alle Bezirke abdeckt, vorgelegt.

Eine Übersichtskarte zu den vom Senat geplanten Radschnellrouten gibt es hier.

Bringen Radschnellrouten mehr Berliner aufs Rad?

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Datum: 15. Februar 2019. Text: Redaktion. Bild: imago/Jochen Tack