Asyl: Auch im Südwesten soll ein Maßnahmenpaket die Integration auf dem Arbeitsmarkt erleichtern.

„Wir schaffen das.“ Die Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Flüchtlingssituation lassen sich gerade auch als Appell an die Wirtschaft verstehen, die Integration von Asylsuchenden in den Arbeitsmarkt voranzutreiben. Bereits im vergangenen Jahr bekundete etwa Daimler-Boss Dieter Zetsche zumindest den Willen, Flüchtlinge in die Betriebe zu holen. Im Berliner Südwesten soll das Vorhaben mit einem ganzen Paket an Maßnahmen vorangetrieben werden.

Rechtliche Fragen

Die Arbeitsagentur Berlin Süd, zuständig für die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg oder Neukölln, bietet seit Anfang des Jahres ein „Arbeitgeber-Service Team Asyl“. Die dortigen Mitarbeiter seien „Ansprechpartner für alle Berliner Unternehmen und Arbeitgeber, die geflüchtete Menschen beschäftigen wollen oder ihnen einen Ausbildungsplatz bieten können. Sie beraten bei allen rechtlichen Fragen rund um den Arbeitsmarktzugang und begleiten durch den gesamten Einstellungsprozess“, erklärt Dorothée Peterz von der Arbeitsagentur Berlin Süd. Die Bilanz ist positiv. „Im industriellen Kern und in den Gewerbegebieten in Neukölln, Mariendorf und Marienfelde gibt es zahlreiche Arbeitgeber, die eine große Bereitschaft haben, geflüchtete Menschen in Ausbildung und Arbeit zu bringen“, sagt Peterz, deren Kollegen die Unternehmerszene mit Messen, Veranstaltungen oder Netzwerktreffen über die Integration von Flüchtlingen informieren.

Umgekehrt werden aber natürlich auch die arbeitssuchenden Flüchtlinge selbst intensiv betreut. Dabei hilft, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das die Registrierung der Asylbewerber organisieren soll, sich seit vergangenem Sommer ein Gebäude mit der Bundesagentur für Arbeit teilt. „Direkt bei der Beantragung von Asyl beim BAMF werden die Asylsuchenden auf das freiwillige Beratungsangebot der Agenturen für Arbeit in Berlin hingewiesen“, erläutert Peterz. Gemeinsam werde unter Begleitung der Dolmetscher des BAMF ein „Mini-Arbeitspaket“ erarbeitet, in dem etwa die beruflichen Vorerfahrungen und Kontaktdaten gespeichert sind. Auch in der Registrierungsstelle an der Bundesallee, wo das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), das BAMF und die Ausländerbehörde residieren, ist ein Mitarbeiter der Agentur für Arbeit vertreten.

Philip Aubreville / Bild: imago/epd