Umwelt: Imker müssen im Sperrbezirk Auflagen beachten.
Die Amerikanische Faulbrut der Honigbienen wurde jetzt in einem Bienenstand in Prenzlauer Berg festgestellt. Notwendige tierseuchenrechtliche Maßnahmen, wozu auch die Bildung eines Sperrbezirkes im Umkreis von zwei Kilometern zählt, wurden sofort eingeleitet. Der gebildete Sperrbezirk umfasst die Ortsteile Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow sowie einen Teil des Bezirks Mitte. Westlich reicht das Areal bis zur Brunnenstraße, Jülicher – und Grüntaler Straße. Die nördliche Grenze bilden die S-Bahngleise bis zum Bahnhof Pankow, die Kissingenstraße und Am Wasserturm. Im Osten wird der Sperrbezirk durch die Verlängerung der Straße am Wasserturm bis zur Gäblerstraße, der Max-Steinke-Straße und Borodinstraße begrenzt. Die südliche Grenze wird durch die Fehrbelliner Straße, Saarbrücker Straße, Prenzlauer Berg, Am Friedrichshain und Kniprodestraße markiert.
Ernst nehmen
Elke Genersch vom Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf sagt: „Die Krankheit ist für den Menschen ungefährlich, aber man muss diese ernst nehmen, um die Ausbreitungen zu unterbinden.“ Die Faulbrut ist seit langem bekannt. Schon Aristoteles habe vor mehr als 2.000 Jahren darüber berichtet. Rund 200 bis 300 Fälle gebe es pro Jahr in Deutschland. „Die Krankheit ist weder neu noch selten“, so die Bienen-Expertin.
Viele Fans
Das innerstädtische Imkern hat inzwischen viele Anhänger. Viele davon aber wissen gar nicht, dass sie ihr Hobby auf jeden Fall beim Veterinäramt anmelden müssen. „Genau für solche Fälle wie jetzt den Ausbruch der Faulbrut“, so Genersch. Da die Erkrankung anzeigepflichtig ist, sind alle bislang noch nicht registrierten Besitzer von Bienenvölkern und –ständen innerhalb des Sperrbezirks aufgefordert, ihre Bestände unverzüglich bei der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht, Fröbelstraße 17, zu melden und sich strikt an die ausgesprochenen Auflagen zu halten. Laut Genersch gibt es zwei Möglichkeiten, die Krankheit aufzuhalten. Entweder müssen betroffene Bienenvölker getötet oder „kunstsaniert“ werden. Letzteres bedeutet, dass nur die Brut getötet, Flugbienen aber desinfiziert und gerettet werden.
Michael Hielscher / Bild: Getty Images/iStock//bigemrg