Das diesjährige Kunst-Festival steht unter dem Titel „Futur III“.
In seinem 20. Jahr präsentiert das Kunstfestival 48 Stunden Neukölln vom 14. bis 16. Juni rund 1.200 Künstler an etwa 230 Orten im Bezirk. Unter dem Jahresthema „Futur III“ untersucht das größte freie Kunstfestival Berlins, „wie wir gelebt gehabt werden“. Die Künstler blicken also zurück auf die Zukunft und antizipieren die Folgen künstlerischer und gesellschaftlicher Handlungen, die noch nicht stattgefunden haben.
Die Festivalleiter Martin Steffens und Thorsten Schlenger erklären: „In der Gegenwart sind wir in komplexe Verhältnisse verstrickt und arbeiten uns an einem scheinbar alternativlosen Status quo ab. Entwicklungen und Veränderungen erkennen wir allein in der Rückschau: Beruhigend wirken die erfolgreich konstruierten Kausalketten des Fortschritts. Der Blick in die Zukunft ist dagegen häufig geprägt von Prognosen, die von Bedrohung und Niedergang erzählen.“
Mithilfe der sperrigen, standardsprachlich nicht akzeptierten grammatikalischen Zeitform Futur III werden die 48 Stunden Neukölln zu einem Zukunftslabor, das diese Lähmung mit künstlerischen Mitteln konstruktiv durchbreche. Außerdem öffnen rund 80 Projekträume und Ateliers in Nord-Neukölln ihre Türen und präsentieren ihr Programm. Einen Einstieg in die Vielfalt der Festivalbeiträge bieten geführte Touren durch die Kieze sowie dialogische Führungen in der zentralen Ausstellung im Kesselhaus des Kindl-Zentrums für zeitgenössische Kunst. Ergänzt wird das Vermittlungsprogramm durch Rundgänge in Gebärdensprache sowie für blinde und sehbehinderte Menschen. Das Jahresthema wurde von einer Jury unter 90 Themenvorschlägen ausgewählt. Der Themenvorschlag „Futur III“ stammt von der Neuköllner Künstlerin Claudia Simon. Das komplette Festival-Programm gibt es hier.
Datum: 12. Juni 2019, Text: red, Bild: „Back from Mars“ von der Künstlerin Elke Graalfs, Copyright: Michael Jungblut