Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) hat gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher Stefan Böltes und der Vorsitzenden des berlinweiten Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratung zum Gedenken an Hatun Sürücü einen Kranz am Gedenkstein niedergelegt.
Der Fall hatte 2005 bundesweit breite Diskussionen über sogenannte Ehrenmorde ausgelöst. Berlins Gleichstellungssenatorin Kalayci sprach von einem brutalen und sinnlosen Tod. Die Gedanken seien bei der damals 23-Jährigen, fügte die SPD-Politikerin hinzu. Es gebe immer noch Mädchen und Frauen in Deutschland, die gewaltsam daran gehindert würden, so zu leben wie sie wollten.
Was damals geschah
Am 7. Februar 2005 wurde Hatun Sürücü mit 23 Jahren von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Tempelhof erschossen. Sie wollte ein freies und selbstbestimmtes Leben führen und hat damit bewusst gegen die strengen Regeln und Ehrvorstellungen ihrer Familie verstoßen. Auch 16 Jahre nach dem Tod von Sürücü sind insbesondere Mädchen und junge Frauen von Unterdrückung und Zwang betroffen.
Umso wichtiger ist der berlinweite Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung. In diesem Gremium sind die Berliner Antigewaltprojekte, Krisen- und Zufluchtseinrichtungen, TERRE DES FEMMES, HEROES, der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, Frauenhäuser, Schulen, Rechtsanwälte, Polizei, Jugendämter und Jobcenter sowie die für die Frauenpolitik zuständige Senatsverwaltung vertreten.
Datum: 9. Februar 2021, Text: red, Bild: imago images / Schöning