moabit

Wer in den Berliner Markthallen einkauft, hat Genuss im Sinn. Neben Obst, Geflügel, Fisch und Gemüse lieben wir Berliner auch die Spezialitäten der vielen kleinen Imbisse, Cafés und Restaurants in den traditionsreichen Hallen. Sie sind Treffpunkt, Kiezplatz und Klatschbörse zugleich. Hier meine Favoriten im gastronomischen Angebot der drei Berliner Traditionshallen, die ich für Sie, liebe Leserinnen und Leser, zusammengefasst habe.

Ein kleiner Karneval der Esskulturen reiht sich entlang der Fensterfront im südlichen Teil der Marheinekehalle auf.

Thailändische Küche, griechische Spezialitäten, spanische Tapas, Fisch, italienische und portugiesische Leckereien stehen hier für einen vielfältigen Genuss auf den Hockern am „ganz langen Brett“ mit Fensterblick.

Günstig, lecker und mit bester Aussicht

Aber auch an den Tischen auf der Terrasse entlang der Bergmannstraße lassen sich die exzellenten Café-spezialitäten aus der Patisserie „Le Bretagne“, der kleine Piccolo vom spanischen Weingut und die Austern von „Dogan Fischspezialitäten“ genießen.

Mein Tipp sind hier die günstigen und saisonal wechselnden Entenbrust-Menüs von der Geflügeloase und die klassischen, pikanten Bruschetta-Brote beim Italiener am Fenstergang.

Nachhaltiger Genuss

Die Markthalle IX in der Kreuzberger Eisenbahnstraße hat seit ihrem Eigentümerwechsel im Jahr 2012 ein auf Gourmet- und Nachhaltigkeitsdetails ausgerichtetes Konzept entwickelt: Die Bulette heißt hier „Berlin Beef-Ball“ und wird mit allerbestem Rindfleisch aus artgerechter Haltung sogar in mediterraner, indischer und vegetarischer Variante zubereitet.

Mit Herkunftsgarantie

Die Käse-Spätzle vom „Heissen Hobel“ haben den Bergkäse einer familiengeführten Biokäserei aus dem Allgäu im Rezept und bei Mani in Pasta zaubern italienische Brüder Pasta-Leckereien auf die Teller.

Ein Brunch zwischen den Marktständen empfiehlt sich besonders an Samstagen – für Kinder gibt es sogar einen kleinen Spielplatz in der Halle. Das Katerfühstück mit Fisch & Fritten in der Marktwirtschaft hilft, ist köstlich und mein persönlicher Tipp für diese Markthalle.

Der Moabiter Charme

„Becker‘s Hallenimbiss“ mit seiner urigen Currywurst-Tradition und Werner Königs „Bruzzel-Ecke“ (Hackepeter-Schrippen mit Kult- und Frische-Bonus) bilden mit ihrer warmherzigen Freundlichkeit noch immer das lukullische Fundament für die reichhaltige gastronomische Entwicklung in der Arminiusmarkthalle.

Große Vielfalt

Nicht weniger als 18 verschiedene Restaurants und Imbisse beherbergt die gut 130 Jahre alte Halle mittlerweile unter ihrer aufsehenerregenden Dachkonstruktion. Neben einigen traditionellen Angeboten deutscher Küche mit Fisch und Geflügel gibt es hier neuerdings auch zahlreiche, ganz spezielle internationale Restaurants.

Der „Schmarrnkaiser“ serviert Österreichisches vom Wiener Saftgulasch über Tafelspitz bis zum Schnitzel, im „Naninka“ wird die Küche nach peruanischer Inka-Tradition zubereitet, die Burger bei „Pound & Pence“ sind nicht nur lecker, sondern machen auch richtig satt und das „Sanbonani“ überrascht mit Pies, Minc und Vetkoek aus südafrikanischer Küchentradition.

Nur ein paar Stände weiter gibt es Barbecue aus Alabama, kanadische Poutine Kitchen und venezianische Spezialitäten.

Mein Tipp fällt dennoch recht national aus: In den Vormittagsstunden führt kein Weg an Werner‘s „Bruzzel-Bude“ und seinem Reibekuchen mit Apfelmus vorbei. Den Genießern der klassischen deutschen Küche empfehle ich Matjes mit Hausfrauen-Sauce und Bratkartoffeln in der Zunft-Wirtschaft.

Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch einen besonderen Markthallen-Tipp? Schreiben Sie mir eine E-Mail oder nutzen Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.

Text: Stefan Bartylla, Bild: IMAGO/Schöning