Sommer auf der Terrasse

In dieser Folge unserer Serie „Lecker Berlin“ geben wir vier Empfehlungen, wo Berlin nach einem anstrengenden Arbeitstag am Feierabend die Seele baumeln lassen können.

Manche Menschen verbringen den Feierabend am liebsten mit Freunden, andere mit der Familie, die nächsten am besten ganz für sich alleine. Es tut gut, sich nach getaner Arbeit gepflegt zu entspannen. Zum Beispiel bei einem After-Work-Drink, einem Snack, einem Gespräch mit Freunden oder allem zusammen. Welche Orte bei uns „Abendblatt“-Redakteuren für genussvolle Feierabende sorgen, erzählen wir Ihnen in dieser Folge unserer Serie „Lecker Berlin“.

Krasse Crêpes

Beginnen wir mit einem kleinen Geheimtipp ganz im Osten der Stadt: Schöneweide. Auf dem Platz am Kaisersteg ist zur Feierabendzeit eigentlich immer Bewegung.

Kinder drehen ihre Runden mit Fahrrad und Roller, die Eltern halten währenddessen einen Plausch, Studenten sitzen auf den Holzbänken an der Spree und gönnen sich ein Bier.

Eigentlich eine schöne Atmosphäre, im Winter wie im Sommer. Eines hat bisher an diesem Platz jedoch gefehlt: eine direkte Anlaufstelle für Getränke und kleine Snacks.

Italienische Schokolade

Diese Lücke wurde jetzt gefüllt: Seit dem vergangenen Jahr gibt es hier endlich eine kleine, feine Gastronomie. In der äußersten Ecke der Reinbeckhallen hat das „Schönewelle“ seinen Platz gefunden.

Garniert mit ein paar Liegestühlen und einer Lichterkette (wenn die leuchtet, ist geöffnet – in der Regel ab 14 Uhr), werden aus einem Container heraus „krasse Crêpes“, Kaffeespezialitäten und heiße Schokolade sowie Glühwein verkauft.

Die heiße Schokolade gibt es übrigens auch in der original italienischen Variante: so cremig wie Pudding. Und die Crêpes schmecken wirklich, wirklich gut.

Schoki aus dem Container

Text und Bild: Sara Klinke

Alte Bekannte

Der Helmi ist mein Dorfplatz. Hier – rings um den Helmholtzplatz – kann man sich treffen, ohne sich verabreden zu müssen.

Ein Freund, eine Bekannte kommen immer vorbei. Und manchmal auch die eigene Frau.

Lange Zeit war das „Café Liebling“ unser Lieblingsplatz, seit gut drei Jahren aber sind wir in die schräg gegenüberliegende „Brasserie Neo1“ gewechselt.

Das liegt auch an Gastgeberin Ivana, die ihre Gäste spätestens nach dem dritten Besuch so herzlich begrüßt, als wären es gute Bekannte.

Perfekte Atmosphäre

Außerdem sitzt man hier Sommer wie Winter auf der Sonnenseite des Lebens beziehungsweise des Platzes, weshalb die Terrasse auch in der kalten Jahreszeit gut besucht ist und man sich dankbar der bereitgelegten Decken bedient.

Das Allerschönste aber ist am „Neo1“, dass man hier zu jeder Tageszeit auf die perfekte After-Work-Atmosphäre trifft.

Ob beim Frühstück ab 9 Uhr an einem freien Tag, bei den ebenso großartigen wie riesigen Salatvariationen in der Mittagspause oder beim frisch gezapften Feierabendbier nebst hauchdünnem Flammkuchen – hier fühlt sich jeder Werktätige gut und preiswert aufgehoben.

Text: Ulf Teichert, Bild (siehe oben): imago images/Schöning

Botanische Drinks

Wer denkt, im Wedding gebe es keine Anlaufstelle für wirklich gute Cocktails, war wohl noch nicht im „Basalt“.

Von außen eher unscheinbar, offenbart sich im Inneren der 2016 eröffneten Bar an der Utrechter Straße eine gemütlich-schicke Einrichtung.

Dunkelgrüne Wände, die smaragdgrün geflieste Bartheke und Pflanzen, die von den Decken hängen, versetzen Besucher sofort in einen botanischen Garten.

Passend dazu werden die Cocktails auch mit Basilikum oder Rosmarin garniert. Die sind zwar etwas hochpreisiger als man es vom Wedding gewohnt ist, bestechen dafür aber auch mit ausgewählten Zutaten und hochwertigem Alkohol.

Danach ein Spaziergang

An der Bar kommt man schnell mit anderen Leuten ins Gespräch – oder genießt den Feierabend mit ein paar Freunden.

Neben Cocktails und Longdrinks werden auch Weine und Limo sowie ein paar Gratis-Snacks serviert. In den Sommermonaten tauschen wir den Innenraum dann auch gerne gegen einen der Tische vor der Bar ein.

Im Anschluss an den Feierabend-Drink empfehle ich übrigens noch einen Spaziergang durch den Malplaquetkiez. Der Wedding hat nämlich nicht nur gute Drinks zu bieten.

Basalt in grün

Text: Katja Reichgardt, Bild: Basalt Bar/Facebook

Kauzig und exquisit

Ob ich noch ein kleines Bierchen trinke? Wenn ich abends auf dem Heimweg an der Kneipe „Weisse Taube“ in Kreuzberg vorbeikomme, beantwortet sich diese Frage häufig von selbst.

Vor allem dann, wenn ich ausnahmsweise mal nicht sofort nach Hause hetzen muss. Und erst recht, wenn ich an warmen Tagen direkt an den Bierbänken und Tischen entlang radle und gedämpfte Punkklänge aus der Kneipe den Gehweg an der Wiener Straße beschallen.

Für mich gibt es viele gute Gründe, um für einen kurzen oder auch nicht so kurzen Moment dort hängen zu bleiben.

Entspanntes Flair

Da wäre etwa die verlockende Bierauswahl. Allgäuer Naturtrübes und Weißbier, norddeutsches Pils, irisches Guinness und, und, und: Die Auswahl an exquisiten Bieren ist riesig und bietet je nach Gusto und Stimmung das Passende.

Was die „Weisse Taube“ so besonders macht, ist aber auch das bodenständige, entspannte und kauzige Flair, das in Berlin immer seltener wird.

Punkschuppen, Eckkneipe, Sports Bar: Die Weisse Taube ist von all dem ein bisschen. Entsprechend „bunt“ ist das Publikum. Ein Ort zum Wohlfühlen. Nicht nur kurz nach Feierabend.

Punkschuppen

Text und Bild: Nils Michaelis