Stefan Bartylla und eine Currywurst
Schön scharf und mit Darm darf sie sein - eine Currywurst ganz nach meinem Geschmack.

„Lecker Berlin“ heißt die Serie, in der die Redakteure des „Berliner Abendblattes“ Imbisse, Restaurants und gute Küche empfehlen möchten. In den kommenden Wochen präsentieren wir urige Orte, Berliner Originale und tolle Gerichte.

In dieser Folge präsentiert unser Redakteur Stefan Bartylla seine Favoriten für den Genuss der Original Berliner Currywurst

Wenn es in Berlin um die Currywurst geht, ist das keine reine Geschmacksfrage. Ort und Umgebung des Imbisses gehören für mich immer zum leckeren Termin bei Pikser und Pappe dazu. Während die lukullischen Klassiker mit „Curry 36“, „Konnopke‘s“ und „Witty‘s“ stadtweit bekannt sind, gibt es immer noch einige unbekanntere Imbisstheken, die einen Besuch lohnen, weil sie mit schöner Umgebung, toller Qualität oder interessanten Geschichten auch ein Stückchen originales Berlin präsentieren. Hier meine Auswahl:

Die Schönste aller Imbissbuden

Ganz tief im Berliner Südwesten, sozusagen an der Riviera des Wannsees, findet sich Berlins Currywurstbude mit dem schönsten Weitblick. Nirgendwo in der Stadt lässt sich das in Scheiben geschnittene Würstchen idyllischer genießen als im Schatten des Idstedter Löwens am Imbiss des „Restaurants Seehaase“, Am Großen Wannsee 56a. Von hier aus schweift der Blick bis hinüber zum Strandbad. Die Wurst in der Darm-Version ordere ich hier gerne mit einer einfachen Portion Pommes Frites und Mayo.

Mit Galerie der Currywurst-Schickeria

Bei „Becker’s Hallen-Imbiss“ in der Moabiter Arminiusmarkhalle treffen sich nicht nur zahlreiche Stammgäste aus dem Kiez. An diesem Imbiss wurden in den 80er- und 90er- Jahren zahlreiche Szenen für die berühmte TV-Serie „Drei Damen vom Grill“ gedreht. Alte Fotos mit Harald Juhnke, Günter Pfitzmann und Brigitte Mira bezeugen hier die große Zeit des Hallenimbisses. Zur Wurst im Darm empfehle ich den Kartoffelsalat nach Berliner Art mit Essig und Öl.

Stammkundschaft trägt Orange

Fleischermeister Reina Lehmann und sein Team servieren seit 1988 in der „Curry-Baude“ am Bahnhof Gesundbrunnen die leckeren Würstchen mit der pikanten Sauce aus eigener Herstellung.

Besonders beliebt ist der Traditionsimbiss übrigens bei Taxifahrern und den Kollegen der BSR. An manchen Vormittagen machen die kräftigen Jungs in den orangenen Overalls hier gerne mal Pause von ihren Mülltonnentouren in großer Mannschaftsstärke. Von morgens um sechs Uhr bis um Mitternacht ist diese Imbissbude auch die Nachrichtenzentrale für Lokal-News aus den Kiezen entlang der Bad- und Pankstraße.

Wer mitquatschen möchte, ist hier genau richtig bei einer doppelten Curry ohne Darm mit Schrippe.

Empfehlungen im Berliner Osten

Natürlich gibt es auch im Berliner Osten zahlreiche gute Locations für den Genuss der pikanten Würste. Vorneweg hält für mich der Imbiss „Curry 61“ in der Oranienburger Straße besonders leckere Portionen mit Pommes-Beilage bereit.

Besondere Beachtung sollte man zudem dem Imbiss in der Berliner Straße in Pankow widmen. „Berliner Currywurst“ heißt das Kleinstlokal mit dem schmal gehaltenen Menüangebot: Neben der darmlosen Currywurst empfiehlt das Bewirtungsteam hier den selbst gemachten Kartoffelsalat. Den kann auch ich sehr empfehlen.

Bild und Text: Stefan Bartylla

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Ihr Currywurstfavorit in dieser kleinen Aufzählung noch fehlen sollte, nennen Sie uns gerne Ihre Empfehlung:
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