Der Bärenzwinger ist zu einem besonderen Ort für Kunst geworden. Collage: BAB / IMAGO/Jürgen RItterd Kultur gewi
Der Bärenzwinger ist zu einem besonderen Ort für Kunst geworden. Collage: BAB / IMAGO/Jürgen RItterd Kultur gewi

Was ist eigentlich aus dem Bärenzwinger geworden? „Damals und heute“ heißt die Rubrik im Berliner Abendblatt, in der wir Themen nachgehen, über die wir vor genau 25 Jahren berichtet haben.

Im Jahr 1997 fand sich im Berliner Abendblatt noch ein Spendenaufruf für die drei Petze, die damals als Symbol für das Berliner Stadtwappen im Bärenzwinger im Köllnischen Park hausten. Damals im Februar kam gerade eine frische Spende in Form eines Weihnachtspaketes im Wert von 200 D-Mark aus New York für Tilo, Maxi und Schnute geflogen.

Keine Bären mehr

Mit Beginn der 2000er-Jahre regte sich zunehmend Widerstand gegen die Haltung von Bären in dem Areal. Im Jahr 2012 etwa besetzten mehrere Aktivisten das Dach des Bärenzwingers und konnten erst durch Polizisten mithilfe einer Drehleiter wieder vom Dach gebracht werden.

Als Bärin Schnute im Jahr 2015 verstarb, wurde aus Tierschutzgründen veranlasst, dass keine weiteren Bären mehr in den Zwinger einziehen dürfen. Bis dahin beherbergte der Bärenzwinger für fast 80 Jahre mehrere Generationen von Braunbären, den Berliner Wappentieren.

Durch die Übertragung des Baudenkmals Bärenzwinger an das Bezirksamt Mitte und durch diverse Fördermittel ist es nun möglich, hier Ausstellungen und Veranstaltungen, Vorträge und Diskussionen durchzuführen.

Im Wandel

Aktuell und noch bis zum 20. Februar läuft im Bärenzwinger die Ausstellung „Into the drift and sway“, welche sich auf den Bärenzwinger als Ort des ständigen Wandels bezieht. Welche Geschichten aus der Vergangenheit stecken in den Mauern? Welche neuen Eigenschaften treten aus ihren Bruchstellen hervor?

Die Recherchen der Künstler haben ergeben, dass die Umgebung des Bärenzwingers möglicherweise ein anonymer Treffpunkt für homosexuelle und queere Personen war.

Mehr Platz für Begehren

Ausgehend davon spürt die Ausstellung queeren Geschichten nach und versammelt sechs zeitgenössische Künstler, die sich mit Männlichkeiten und Fragen von Homosexualität und Geschlecht beschäftigen. Ihre Forderung: mehr Platz für Begehren im privaten und öffentlichen Raum. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags, 11 bis 19 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei. Bei einem Besuch gilt die 2G-Regel. Sara Klinke

Diese und andere Geschichten aus dem Archiv des Berliner Abendblatts finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch gesammelt auf unserer Webseite unter der Rubrik „Berliner Panorama“.

In der Kommentarspalte unter den Beiträgen können Sie uns gerne Ihre Erinnerungen an das Jahr 1997 schildern und Bilder aus dieser Zeit mit uns teilen.

Text: Sara Klinke