Waldspaziergang auf Berlins höchsten Berg


In unserer neuen Serie stellt Thorsten Wiehle von den Berliner Forsten einige jener 42 Touren vor, die er im Buch „Auf Försters Wegen. Die schönsten Berliner Waldwanderungen“ beschreibt.
Folgen Sie ihm diesmal auf den Großen Müggelberg.


Der höchste Berg Berlins? Wo liegt der denn? Das ist nicht leicht zu beantworten. Denn genau genommen haben wir in Berlin zwei „Berge“, die mit je 115 Metern gleich hoch sind: den Teufelsberg und den Großen Müggelberg. Allerdings ist nur letzterer eine natürliche Erhebung. Der Spaziergang führt im Köpenicker Forst auf den Kammweg des Großen Müggelberges.

Hinweis beachten

Gestartet wird in Müggelheim an der Haltestelle „Ludwigshöheweg“ des Busses 169. Von dort geht es in den gleichnamigen Weg bis zum nächsten Abzweig nach Westen (rechts) in die Philipp-Jacob-Rauch-Straße. Diese führt bis zur Straße „Am Müggelberg“, wo sich auch der Zugang in den Wald befindet. Der Pfad schlängelt sich nun bergauf bis zum asphaltierten Kammweg.

Schon nach 20 Metern auf dem Kammweg zweigt ein Weg nach Nordwesten (rechts) ab. Dies ist der Weg, um ganz nach oben zu kommen. Denn folgt man diesem, findet man bereits nach wenigen Metern ein Hinweisschild „Zum höchsten Berg Berlins“. Von dort ist es dann nicht mehr weit bis ganz nach oben und, immer dem Schild nach, kann man sich nicht mehr verlaufen.

Zwei Sendeanlagen

Der eigentliche Spaziergang führt jedoch auf dem Kammweg weiter. Also bitte nach dem Abstecher auf die Bergspitze wieder auf den asphaltierten Weg zurückgehen. Schon nach wenigen Metern stößt man auf ein Schild mit der Aufschrift „Referenzfläche“. Vorbei an dieser Fläche sieht man durch die Bäume rechter Hand den ersten Sendemast des Fernmeldeamtes 1 von Berlin.

Und einige Minuten später erscheint auch die zweite Sendeanlage. Die Anlage wird ein Stück umrundet und auf dem befestigten Weg gelangt man auf eine neu angelegte Aussichtsplattform. Von diesem Punkt hat man durch eine Sichtschneise einen freien Blick über den Großen Müggelsee nach Friedrichshagen. Nach einer schönen Pause geht man zurück bis zum Zauntor der Sendeanlage. Genau gegenüber führt ein Weg hinab zurück auf den „Bergrücken“.

Schöne Ausblicke

Auf diesem befestigten Sandweg geht man zurück auf den Kammweg. Immer wieder öffnen sich versteckte Einblicke links und rechts hinunter in die schönen Wälder. Kurz bevor man den Müggelturm erreicht, findet man linker Hand eine Stelle mit einer Panorama-Aussicht nach Süden auf den Langen See. Der Müggelturm ist der äußerste Punkt dieses Spazierganges. Er steht auf dem Kleinen Müggelberg in einer Höhe von 88 Metern über dem Meeresspiegel. Unterhalb des Turms befindet sich das Traditionslokal „Müggelturm-Baude“, eine wunderbare Aussicht hat der Gast im Hauptmann-Restaurant.

Englischer Jagdhausstil

Der Spaziergang geht weiter hinab in südliche Richtung über eine Treppenanlage in Richtung Langer See. Am Ende der Treppe stößt man auf eine Straße, die nach Osten (links) zurück am Fuße der Müggelberge nach Müggelheim führt. Auf dieser Straße, die für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt ist, läuft man durch eine schöne dichte Waldlandschaft. Auf ungefähr halbem Weg durch die Köpenicker Bürgerheide kommt man an den Toren des ehemaligen Wasserwerkes von Köpenick vorbei.

Dieses im englischen Jagdhausstil errichtete Wasserwerk wurde 1907 vom Stadtbaudirektor Hugo Kinzer entworfen. 1926 wurde ein dritter Maschinensatz aufgestellt. 1996 wurde das Wasserwerk stillgelegt und ist heute noch für jeden historisch Interessierten ein echtes Erlebnis. Weiter geht es bis zum Grünstadter Weg, dort stößt man direkt wieder auf den Ludwigshöheweg. Diesem weiter geradeaus folgend, erreicht man wieder den Müggelheimer Damm, wo der Spaziergang begonnen hatte.


Auf Försters Wegen – Die schönsten Berliner Waldwanderungen
14,95 Euro
192 Seiten
via reise verlag
Im Buchhandel erhältlich oder bei
www.viareise.de