Soziale Angebote auf dem Kurfürstenstrich sollen ausgebaut werden.
Ein landesweites Handlungskonzept zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden in Berlin liegt jetzt auf dem Tisch. Der Runde Tisch Sexarbeit hat seine Arbeit beendet. Die Federführung oblag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Kooperation mit dem Bezirksamt.
Niedrigschwelliges Angebot
Von September vergangenen Jahres bis November fanden sechs Sitzungen des Gremiums statt. Einige der zentralen erarbeiteten Maßnahmen des Handlungskonzepts sind: Ausbau der Präventionsarbeit zur Gesundheitsförderung, Verstärkung der Antidiskriminierungsarbeit zum Beispiel durch Öffentlichkeitsarbeit, Verbesserung der bestehenden Strukturen und Angebote im Kurfürstenkiez, niedrigschwelliger Zugang zu Informations- und Beratungsangeboten, Förderung von Peer-Arbeit. Staatssekretärin Barbara König (SPD) erklärt: „Die Empfehlungen umfassen zum Beispiel den Ausbau des niedrigschwelligen Zugangs zur Gesundheitsversorgung auch für nichtversicherte Sexarbeitende und Sexarbeitende aus Drittstaaten, die Verbesserung der Infrastruktur im Kurfürstenkiez und die dauerhafte Finanzierung von Fachberatungsstellen sowie aufsuchender und Peer-Beratung.“ Ein Querschnittsthema, das in vielen Sitzungen eine Rolle gespielt habe, sei die nach wie vor vorhandene Stigmatisierung der Branche. Dieser solle unter anderem durch den Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit und Professionalisierungsangebote für Sexarbeitende begegnet werden.
„Die Zielstellung des Runden Tisches liegt primär in der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeitenden in Berlin – mein Anliegen geht für den Bezirk noch darüber hinaus und hat genauso die Anwohner mit ihren Bedarfen im Blick. Durch intensive Diskussionen mit vielen beteiligten Akteuren sind eine Reihe von Maßnahmen auch für die Straßenprostitution im Kurfürstenkiez festgelegt worden“, erklärt Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD).
Direkter Kontakt
Die Sexarbeiterin Johanna Weber nahm auch am Runden Tisch teil und sagt: „Wir vom Berufsverband begrüßen es sehr, dass vor allem auch zahlreiche Sexarbeiter selbst in das Gremium einbezogen wurden. Nun müssen den Worten auch Taten folgen.“ Die Umsetzung der vom Runden Tisch Sexarbeit empfohlenen Maßnahmen wird in 2020 beginnen und durch ein Koordinierungsgremium begleitet.
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