Noch rechnet der Landesverband Windenergie Berlin-Brandenburg mit einem Zubau von Windkraftanlagen auf „hohem Niveau“ – für das kommende Jahr allerdings erwartet der Verband deutlich niedrigere Zahlen.
104 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 412 Megawatt wurden im vergangenen Jahr in dem Bundesland errichtet, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig wurden 15 Anlagen mit einer Leistung von 16 Megawatt abgebaut. „Damit gab es einen Netto-Zubau von 396 MW“, hieß es weiter.
Laut dieser Zahlen sich der Zubau in Brandenburg innerhalb von zwei Jahren nahezu verdoppelt. Allerdings war die Zahl neugebauter Windkraftanlagen nach 2017 stark eingebrochen. Das damalige Niveau wurde auch 2021 nicht wieder erreicht.
Zuwachs auf hohem Niveau erwartet
In den ersten drei Monaten dieses Jahres kamen 21 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 90 Megawatt hinzu. Das waren beinahe so viele wie im gesamten ersten Halbjahr des Vorjahres (24). „Auch für den Rest des Jahres rechnet der Verband aufgrund guter Ausschreibungsergebnisse 2021 mit einem Zubau auf hohem Niveau“, teilte der Verband weiter mit.
Weitere Genehmigungen sind problematisch
Problematisch ist aber aus Verbandssicht die geringe Zahl genehmigter Anlagen. Demnach seien im ersten Quartal dieses Jahres nur 13 Windenergieanlagen genehmigt worden.
Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es doppelt so viele Genehmigungen. „Was wir jetzt sehen, sind die Auswirkungen des Windmoratoriums“, teilte Verbands-Landesvorstand Jan Hinrich Glahr am Donnerstag mit. „Nach dem positiven Trend in den beiden vergangenen Jahren droht damit erneut ein Einbruch beim Ausbau der Windenergie.“
Um die Akzeptanz von Windkraftanlagen zu stärken, hatte die Landesregierung im Jahr 2019 ein zweijähriges Moratorium für Anlagen in Gebieten durchgesetzt, in denen Klagen gegen entsprechende Regionalplanungen erfolgreich waren.
Das Gesetz war im vergangenen Jahr erneuert worden. Brandenburg will bis 2030 rund 10.500 Megawatt Windkraft-Leistung installieren. Im Jahr 2019 waren es laut Landesregierung bereits mehr als 7.000.
Text: dpa