Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel.
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Nach einem mutmaßlichen Angriff gegen zwei Zeugen einer Sachbeschädigung stehen vier 18- und 19-Jährige vor dem Berliner Landgericht.

Die Angeklagten sollen im September 2021 im Stadtteil Karlshorst zwei Männer erheblich verletzt haben. Die damals 52 und 44 Jahre alten Anwohner hätten zuvor wahrgenommen, dass einer der jungen Männer mit einem Teleskopschlagstock die Heckscheibe eines geparkten Autos zertrümmert habe.

Zeugen schwer verletzt

Als sie den mutmaßlichen Verursacher festhielten, seien sie massiv attackiert worden. Zu Prozessbeginn am Mittwoch schwiegen die Angeklagten. 

Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung. Einem 19-Jährigen wird zudem versuchter Totschlag zur Last gelegt.

Er soll einem der Zeugen ein Messer in den Rücken gestoßen und den Tod des Mannes zumindest billigend in Kauf genommen haben.

Ein weiterer 19-Jähriger muss sich auch wegen Sachbeschädigung und wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten.

Nächtliche Befreiungsaktion

Die beiden Zeugen hätten zunächst einen der jungen Männer an dem beschädigten Auto gestellt und an der Flucht hindern wollen, heißt es in der Anklage.

Die Mitangeklagten hätten das beobachtet und sich spontan entschlossen, den 19-Jährigen zu befreien. Dabei seien alle Beteiligten davon ausgegangen, dass es bei der nächtlichen Befreiungsaktion „auch zur Verwendung von Waffen oder gefährlichen Gegenständen kommen könnte“, so die Anklage.

Der inzwischen 53-jähriger Zeuge erlitt bei dem Messerstich Verletzungen an Milz, Lunge und Magen. Eine Notoperation sei erforderlich gewesen.

Der 44-Jährige habe bei einem Angriff mit dem Schlagstock unter anderem mehrere blutende Kopfplatzwunden erlitten. Der Prozess wird am 29. April fortgesetzt.

Text: dpa/bb