Der Zoff um die entblößten Brüste einer Französin an der Plansche sorgte im vergangenen Sommer für einigen Wirbel. Nun öffnet der Wasserspielplatz mit einem angepassten diskriminierungsfreien Dresscode. „Oben ohne“ ist jetzt also nicht nur Männern, sondern auch Frauen gestattet.
Am 29. Juli wird der beliebte Wasserspielplatz „Plansche“ im Plänterwald nach seiner Sanierung in den vergangenen Monaten wiedereröffnet – und das mit „überarbeiteten Besuchsregeln“, wie die Linke-Fraktion im Bezirk in einer Mitteilung erklärt.
Angepasster Dresscode
„Nunmehr ist der Dresscode diskriminierungsfrei: Alle Menschen müssen fortan lediglich
Badebekleidung tragen, die die primären Geschlechtsmerkmale bedeckt“, heißt es darin weiter.
Hintergrund ist ein Vorfall im vergangenen Sommer, bei dem eine Mutter von
Sicherheitsdienst und Polizei des Geländes verwiesen wurde, weil sie sich „oben ohne“ gesonnt hatte. Zuvor hatten sich anderen Planschen-Besucher beschwert und die Polizei hinzugerufen. Die Betroffene hatte anschließend das Bezirksamt verklagt, eine Entscheidung steht noch aus.
Ungleichbehandlung beenden
Zu so einem Vorfall soll es nun nicht noch einmal kommen. „Ich freue mich, dass das Bezirksamt zur Eröffnung der Plansche unserem Vorschlag und der Empfehlung der Ombudsstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung gefolgt ist. Nacktheit im öffentlichen Raum wird heute nicht mehr als grob ungehörig oder gefährdend wahrgenommen. Das Bezirksamt beendet damit die Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts. Treptow-Köpenick ist tolerant und weltoffen und Regeln müssen für alle gleich gelten“, sagt Philipp Wohlfeil, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bezirk.
Text: kr/red