Nicht nur kalter Stahl: Am 12. März 2022 um 16 Uhr eröffnet der Industriesalon Schöneweide seine neue Ausstellung „Maschinen-Portraits“.
Der Fotokünstler beweist mit seinen Arbeiten, dass Maschinen-Teile nicht nur kalter Stahl sind, sondern einen Charakter sowie eine Ausstrahlung besitzen und somit auch eine Geschichte erzählen können. Er hat unter anderem Stanz- und andere Werkzeuge fotografiert und aus den zahlreichen Bildern eine bemerkenswerte Ausstellung gestaltet.
Reste längst vergangener Zeiten
Quasi in seiner Nachbarschaft in Rummelsburg lichtete der Fotograf im ehemaligen Elektroapparatewerk (EAW) Maschinen und ihre Teile ab. Die historischen Artefakte sind Reste einer längst vergangenen Zeit.
In der DDR haben Arbeiter mit diesen Maschinen unter anderem Bauteile für Radiorekorder und Kraftwerksanlagen in aller Welt gefertigt. Wie Denkmale einer vergangenen Zeit stehen die Maschinenteile auf seinen Fotos in der Produktionshalle am alten Ort. Dabei strahlen die Objekte die melancholische Stimmung des Gewesenen aus.
Symbol der Vergänglichkeit
Jörg Schaller hat als Mensch und Fotograf den Prozess begleitet, wie ein einst großer Industriebetrieb zur Ruine wurde – und damit zum Symbol der Vergänglichkeit.
Neben dem Künstler Jörg Schaller erwartet der Industriesalon Schöneweide zur Eröffnung am Sonnabend den künstlerischen Leiter des Künstlerhaus, Bethanien Christoph Tannert.
Er hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, eine Laudatio zur Ausstellungseröffnung zu halten. Darüber hinaus hoffen sie auch einen ehemaligen Produktionsarbeiter aus dem EAW begrüßen zu dürfen, der über seine Beziehung zu den Maschinen berichten wird.
Historische technische Geräte
Die Ausstellung „Maschinen-Portraits“ ist während der regulären Öffnungszeiten des Industriesalons, jeweils Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr, bis zum 28. April zu sehen.
Der Industriesalon Schöneweide präsentiert historische technische Geräte, Dokumente und Fotografien aus dem Berliner Bezirk Treptow-Köpenick.
Die Materialsammlung konzentriert sich auf Zeugnisse der Industriegeschichte des Transformatorenwerks Oberspree, dem Kabelwerk Oberspree und dem Werk für Fernsehelektronik. Wöchentlich werden bis zu fünf thematische Führungen angeboten.
Darüber hinaus präsentiert der Industriesalon wechselnde Ausstellungen, Lesungen und Konzerte.
Text: red