Auf dem ehemaligen Gelände der Bezirksgärtnerei am Diedersdorfer Weg entstehen Wiesen und weitere Biotope. Es handelt es sich um eine Ausgleichsmaßnahme für Bauprojekte an anderer Stelle.
Mit Jahresbeginn wurden die Gewächshäuser, Wirtschaftsgebäude und Wegesysteme der Bezirksgärtnerei in Marienfelde abgerissen und entsiegelt. Dieser Tage wúrden die Abrissarbeiten beendet. Dabei handelt es sich um die ersten Schritte notwendiger Kompensationsmaßnahmen für bereits durchgeführte und zukünftige landeseigene Bauprojekte. Das teilt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit.
Um zukünftige, unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft durch landeseigene Bauprojekte zu kompensieren, ist auf der Fläche der ehemaligen Bezirksgärtnerei das erste naturschutzrechtliche Ökokonto Berlins, in enger Zusammenarbeit zwischen der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) und der Bezirksverwaltung, eingerichtet worden. Die Ökokontofläche nimmt circa 44.000 Quadratmeter des 75.000 Quadratmeter großen Areals der ehemaligen Bezirksgärtnerei ein.
Pflanzungen starten im Herbst
Für die Nachnutzung des gesamten Areals wurde ein Konzept erarbeitet. Auf den entsiegelten und renaturierten Flächen entstehen zum Teil Offenlandbereiche mit Trockenrasen und Frischwiesen mit eingestreuten Feldgehölzen. Über ein unbefestigtes Wegesystem sollen die neu entstandenen Biotope für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Pflanzungen, Ansaaten und der Wegebau sind für diesen Herbst geplant.
Außerhalb der Ökokontofläche sind eine ökologisch ausgerichtete Kita, ein Bereich für Bildungsangebote des Bezirks und Flächen für die Naturwacht Berlin angedacht.
Dazu erklärt Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne): „Entsiegelungen sind ein zentrales Zukunftsthema. Ich freue mich sehr, dass wir hier gemeinsam mit der BIM zeigen können, wie das auch bei einem solchen Großprojekt finanziert und in hoher Qualität umgesetzt werden kann.“
„Vorausschauende Lösung“
Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM, ergänzt: „Das Ökokonto liefert Berlin eine Lösung für Herausforderungen wie schnelles Wachstum und Klimawandel. Statt nur zu reagieren, agieren wir als Land Berlin vorausschauend. In der Vergangenheit wurden Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erst gesucht und gesichert, wenn diese benötigt wurden. Jetzt werden sie bereits identifiziert und entwickelt, bevor ein Bedarf entsteht.“
Text: red/nm